1. FC Köln 2:2 in Aue - Halfar rettet Rosenmontagsparty

AUE · Noch immer läuft es nicht rund beim 1. FC Köln, sind die Spieler des Tabellenführers in der 2. Fußball-Bundesliga nach der Winterpause auf der Suche nach der rechten Einstellung, selbstbewusstem Auftreten und der Umsetzung ihrer vorhandenen Stärke.

Deshalb bedurfte es für den FC in Aue der individuellen Klasse eines Spielers, um die Niederlage abzuwenden und wenigstens das 2:2 zu erkämpfen. So reisten die etwa 2500 meist kostümierten Fans ebenso mit einem positiven Gefühl heim wie Mannschaft und Offizielle, die heute zum Teil im Rosenmontagszug mitziehen oder ihn von der Tribüne aus verfolgen.

Zu verdanken hatten sie die Erleichterung über die abgewendete Niederlage Daniel Halfar. Der traf mit Distanzschüssen in der 83. und 88. Minute haargenau. Der wegen seiner trefferlosen FC-Zeit von manchen Medien bereits kritisierte Spielmacher liegt nun sogar über seinem Treffer-Schnitt von einem Tor in rund 16 Spielen. "Außerdem hatte ich in dieser Saison ja schon zwei Aluminiumtreffer. Diesmal hatte ich einfach das Quäntchen Glück", meinte Halfar.

Für Sportchef Jörg Schmadtke war es "ein besonderes Schmankerl, dass ,Halfi? auf diese Weise manche Diskussion über seine Torgefahr beendet hat". An der hatte sich Trainer Peter Stöger nie beteiligt: "Für mich ist wichtig, wie Daniel unser Offensivspiel anschiebt, wie engagiert er ist. Deshalb bin ich stolz auf ihn."

[kein Linktext vorhanden]Das war er auf die restliche Mannschaft nur im Hinblick auf die zweite Spielhälfte. Da habe sie alles unternommen, um nicht zu verlieren. Vor der Pause aber fehlte es im Offensivspiel an allem. Patrick Helmes agierte an seinem 30. Geburtstag als einzige Spitze zu harmlos, zu zurückhaltend und ging kaum in den gegnerischen Strafraum. Seine besten Szenen besaß er bei zwei Eckbällen, bei denen Dominic Maroh an Aues Schlussmann Martin Männel scheiterte.

FC Erzgebirge Aue - 1. FC Köln 2:2
9 Bilder

FC Erzgebirge Aue - 1. FC Köln 2:2

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Alles wirkte bei den Kölnern zu passiv, ohne Einsatz und fahrig. Vom Kopf her wirkten sie leer, und die Beine schienen bleiern schwer. Bezeichnend war die hohe Anzahl an Fehlpässen, wie zum Beispiel von Yannick Gerhardt vor dem 0:1 durch Jakub Sylvestr (13.) und vor dem 0:2 (69.). Da verlor Halfar den Ball an Sylvestr, der von Maroh im Strafraum gefoult wurde. Den Elfmeter nutzte Frank Löning.

"Dieser Katastrophenfußball muss aufgearbeitet werden. Darüber dürfen wir nicht schweigen", kündigte Kaderplaner Jörg Jakobs an. Andererseits habe es ihm Respekt abgenötigt, wie sich die Mannschaft gegen die drohende Niederlage gestemmt habe. Sie tat dies vor allem durch mehr Laufarbeit im zweiten Spielabschnitt, als die Auer in ihrer Hälfte eingeschnürt wurden und der FC über 70 Prozent Ballbesitz hatte.

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