1. FC Köln 2:1-Sieg bei Union Berlin - Aufstiegsfeier vertagt

BERLIN · Der 1. FC Köln steht ganz kurz von der Rückkehr in die Fußball-Bundesliga. Dank des 2:1 (1:1)-Sieges bei Union Berlin am Freitag ist dem enteilten Zweitliga-Tabellenführer der Aufstieg kaum noch zu nehmen.

Sie sprangen tanzend über den Platz, lagen sich in den Armen, schmissen sich vor der eigenen Fan-Kulisse auf den Rasen und selbst der älteste unter den FC-Profis, der 34-jährige Kevin McKenna, schlug einen Purzelbaum vor Freude über den bevorstehenden Bundesligaaufstieg.

"Den werden wir uns nach diesem Sieg nicht mehr nehmen lassen", sagte Adam Matuschyk nach dem 2:1 (1:1)-Erfolg bei Union Berlin. Da die Konkurrenz nicht so recht mitspielte und ihrerseits am Freitag siegte, verschob sich die Aufstiegsfeier der Kölner voraussichtlich bis zum Spiel am Ostermontag gegen Bochum.

"Dann müssen wir die letzten Zweifel punktemäßig beseitigen. Und es ist doch überhaupt viel schöner, wenn man den entscheidenden Matchball im eigenen Stadion verwandelt", stellte Peter Stöger fest. Dem hatten seine Spieler mit dem Sieg den Geburtstagswunsch erfüllt, ihn aber gleichzeitig auf eine harte Probe gestellt.

Denn zunächst sah es nicht nach einem erfolgreichen Abend für die Kölner aus. Mit enormem Offensivdruck setzten die Gastgeber im ausverkauften Stadion an der Alten Försterei die Kölner unter Druck. Die Konsequenz ließ nicht lange auf sich warten: In der zehnten Minute flankte Marc Pferzel von rechts quer in den linken Kölner Strafraum, wo Martin Dausch an Kazuki Nagasawa vorbeirauschte und per Dropkick den Ball ins entgegengesetzte Eck drosch. Damit war die FC-Serie ohne Gegentreffer nach 480 Minuten beendet.

[kein Linktext vorhanden]"Das war schon ein mäßiger Auftritt zu Beginn von uns", meinte Jörg Schmadtke. Allerdings zollte er seiner Mannschaft dann auch Lob dafür, wie sie reagierte. "Da haben sie wie schon so oft in dieser Saison Charakter gezeigt." Denn der Gegentreffer wirkte wie ein Weckruf für den Tabellenführer.

1. FC Union Berlin - 1. FC Köln 1:2
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Die erste hundertprozentige Chance bot sich Miso Brecko, doch der Ball blieb an den ausgestreckten Füßen von Daniel Haas hängen, als er versuchte, den Schlussmann auszuspielen (17.). Anschließend klärte Haas vor Patrick Helmes (23.) und drehte den Ball nach einem Kopfball von Miso Precko (24.) um den Pfosten. Weil Roberto Puncec den Polen dabei aber attackierte, entschied Schiedsrichter Wolfgang Stark auf Strafstoß. Den verwandelte Patrick Helmes per Rechtsschuss.

Im Gegenzug trafen die Berliner ins Tor, doch Damir Kreilach stand im Abseits. Allerdings zeigte sich hier ebenso wie bei mehreren anderen Union-Angriffen die Schwäche der Kölner bei der Verteidigung hoher Bälle.

Auch nach der Pause drückten die Berliner zunächst noch und kamen durch Kreilach wieder zu einem Treffer (52.), der allerdings zu Recht wegen Handspiels nicht anerkannt wurde. In der 59. Minute besorgte Patrick Helmes dann mit seinem zehnten Saisontreffer die Gästeführung, als er nach einem Foul an Slawomir Peszko den Freistoß von der linken Strafraumgrenze einschoss.

Es sollte der Siegtreffer sein. Zwar bäumten sich die Hausherren in der Schlussphase noch einmal gegen die Niederlage auf, doch vor allem Timo Horn war unüberwindlich und hielt in der Nachspielzeit noch einen Kopfball des Ex-Kölners Simon Terodde fest. "Gut, wir hätten an diesem Wochenende aufsteigen können. Aber letztlich ist es egal, wann und wo es ist. Hauptsache wir steigen auf", meinte ein glücklicher Matthias Lehmann.

Köln: Horn; Brecko, Maroh, McKenna, Hector; Matuschyk, Lehmann; Nagasawa (85. Gerhardt), Halfar, Peszko (63. Risse); Helmes (79. Ujah). - SR: Stark (Ergolding). - Tore: 1:0 Dausch (10.), 1:1 Helmes (25., Foulelfmeter), 1:2 Helmes (59.). - Zuschauer: 21.717 (ausverkauft).

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