1. FC Köln 3:1 gegen Dresden - Patrick Helmes trifft doppelt

KÖLN · Für die Mannschaft des 1. FC Köln wird es heute Abend bei der Weihnachtsfeier Geschenke geben. Ihre Fans beschenkten die Spieler des Tabellenführers bereits am Freitagabend. Mit dem 3:1 (2:0)-Erfolg gegen kampfstarke Dresdner untermauerten die Gastgeber ihre Spitzenstellung, obwohl ihr Auftreten nicht die Klasse vergangener Begegnungen hatte.

"Es war ein schweres Stück Arbeit für uns, in einem Spiel, das hektisch geführt wurde. Letztlich war es ein dreckiger Sieg, wie man so sagt", meinte Matthias Lehmann, dessen völlig verschmutztes Trikot das unterstrich.

Dabei hätte alles in ruhigen Bahnen verlaufen können, führten die Hausherren vor 45 000 Zuschauern doch bereits nach 25 Minuten mit 2:0. Beide Treffer gingen auf das Konto von Patrick Helmes. Zunächst traf er nach einem Doppelpass mit Miso Brecko volley in den Winkel, dann überwand er Benjamin Kirsten mit einem satten Rechtsschuss nach feiner Vorarbeit von Yannick Gerhadt.

"Nach meinen acht Alu-Treffern in den letzten zwölf Spielen meinte Thomas Bröker im Training, zur Abwechslung könnte ich ja auch mal wieder ins Tor schießen. Daran habe ich mich gehalten, und er hat meine Rolle übernommen und ans Gebälk geschossen", grinste der Torjäger. Der für ihn eingewechselte Kollege traf in der 86. Minute die Latte, als es bereits 3:1 stand.

[kein Linktext vorhanden]Mit dem dritten FC-Treffer hatte Miso Brecko kurz nach der Pause (52.) die Weichen auf Sieg gestellt, bevor der eingewechselte Amine Aoudia ein Missverständnis zwischen Jonas Hector und Timo Horn zur Ergebniskorrektur nutzte. "Das zeigte, dass man die Dresdner nie abschreiben durfte. Sie haben es uns richtig schwer gemacht, und das ist beispielhaft für die Liga. Da darf man sich keine Fehler erlauben, sonst ergeht es einem so wie jetzt wie Kaiserslautern", spielte Peter Stöger auf die Niederlage des harten Konkurrenten an.

1.FC Köln - Dynamo Dresden 3:1
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1.FC Köln - Dynamo Dresden 3:1

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Dennoch war auffällig, wie viele Abspielfehler sich die Kölner leisteten. Da aber auch Dynamo ungenaue Pässe spielte, glichen sich die Fehler immer wieder aus. So waren es weniger die Offensivaktionen, mit denen der FC sein Publikum zufriedenstellen konnte, als vielmehr der Einsatz, mit dem man sich in die Zweikämpfe warf. Deshalb lag die Zweikampfquote mit 58 Prozent auch deutlich auf Seiten der Kölner.

"Und hinzu kam, dass wir vorne zur Abwechslung einmal sehr effektiv waren. Das zählt", meinte Patrick Helmes und fügte selbstbewusst hinzu: "Ich sage immer: Die Tabelle lügt nicht. Da sind wir oben, und deshalb sind wir zur Zeit die beste Mannschaft. Das Derby gegen Düsseldorf kann kommen." Am Sonntag in einer Woche wird damit das Fußballjahr der Kölner abgeschlossen.

1. FC Köln - Dynamo Dresden 3:1 (2:0)

Köln: Horn; Brecko, Maroh, Wimmer, Hector; Lehmann, Gerhardt; Peszko (56. Risse), Halfar; Helmes (79. Bröker), Ujah (63. Matuschyk).
Dresden: Kirsten; Schuppan (73. Gueye), Brégerie, Susac, Schulz; Leistner (82. Fiel), Kempe, Losilla, Milde (46. Aouida), Ouali; Dedic.
Schiedsrichter: Gagelmann (Bremen).
Tore: 1:0 Helmes (14.), 2:0 Helmes (25.), 3:0 Brecko (52.), 3:1 Aoudia (55.).
Zuschauer: 45.000

Ruhe nach dem Spiel

Die enorme Polizeipräsenz rund um das Spiel hat offenbar Wirkung gezeigt. Keine besonderen Vorkommnisse meldete die Polizei, lediglich einige Kölner Chaoten hatten vor dem Anpfiff Böller in Richtung mehrerer Kleinbusse mit Dresdner Fans geworfen. Knapp 1000 Beamte waren im Einsatz, um Szenen wie in der Vorwoche in Bielefeld zu verhindern, wo Gewalttäter aus Dresden randaliert und 17 Polizisten verletzt hatten. In Köln hatte die Polizei vorsorglich Mannschaftswagen an den Weihnachtsmärkten und den großen Plätzen der Stadt postiert.

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