Kommentar 1. FC Köln - Kollektiv verbessern

KITZBÜHEL · Intensive Trainingseinheiten und dazu drei Testspiele innerhalb von sechs Tagen liegen hinter den FC-Profis. Der anderthalbwöchige Tirol-Aufenthalt, ein Kernstück der Bundesligavorbereitung, ist abgeschlossen.

Zwei Wochen sind es noch bis zum ersten Pflichtspiel, der Pokalpartie beim Fünftligisten FT Braunschweig. Was ist vom Bundesliga-Rückkehrer im Oberhaus zu erwarten?

Sicherlich keine Wunderdinge. Dafür ist die Leistungsdifferenz zwischen zweiter und erster Liga zu groß. Es deutet sich jedoch schon an, dass sich die Stammkräfte der letzten Saison taktisch und spielerisch erneut weiterentwickelt haben. Was die Neuzugänge betrifft, so zeigen Kevin Vogt, Yuya Osako und langsam auch Simon Zoller und Mergim Mavraj, dass sie bereits jetzt die Mannschaft verbessern können. Tomas Kalas und Pawel Olkowski haben noch Luft nach oben, Dusan Svento zeigte gute Ansätze, fällt jedoch verletzt längere Zeit aus.

Das spielerische Niveau des Kaders liegt inzwischen über dem der Zweitliga-Meistermannschaft. Das ist freilich auch notwendig, um möglichst vom Start weg zu punkten.

Um dies zu gewährleisten, muss die Stärke des FC im Auftreten als kompakte Gruppe liegen. Individualisten, die sich herausheben, sind nicht dabei. Was nicht heißen soll, dass sich das eine oder andere von den jungen Talenten nicht zu einem Einzelkönner entwickelt. Das wäre positiv, doch zielt die Arbeit von Peter Stöger, Manfred Schmid und ihren Helfern mehr darauf ab, die Spieler im Kollektiv zu verbessern und auf einen Leistungsstand zu bringen, der dem Bundesligadurchschnitt entspricht.

Wer Durchschnittlichkeit als uninteressant, unspektakulär und mittelmäßig abtut, würde dem Kölner Anspruch nicht gerecht. Denn für einen Bundesligaaufsteiger ist es ein sehr großer Leistungssprung zur Erstklassigkeit. Tempo, Laufumfang, Zweikampfhärte und Taktikverständnis sind in dieser zu den drei besten Ligen der Welt zählenden Spielklasse von einer ganz anderen Qualität als im Unterhaus.

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