1. FC Köln 0:1 in Bochum - Der Notfallplan greift nicht

BOCHUM · Auf dieses frustrierende Gefühl der Niederlage hätten sie gerne verzichtet, die Spieler des 1. FC Köln. "Aber jetzt wissen wir wieder, wie es sich anfühlt", grummelte Peter Stöger im Tiefparterre des Bochumer Stadions. Erstmals nach 15 Pflichtspielen dieser Saison unterlag der Zweitliga-Spitzenreiter wieder.

 Torchancen kreierte der 1. FC Köln in Bochum kaum - mit Ausnahme eines Pfostenkopfballs von Tony Ujah (rechts).

Torchancen kreierte der 1. FC Köln in Bochum kaum - mit Ausnahme eines Pfostenkopfballs von Tony Ujah (rechts).

Foto: dpa

Ein Treffer von Bochums wuchtigem Mittelstürmer Richard Sukuta-Pasu genügte, um die Kölner Träume vom möglichen Fünf-Punkte-Vorsprung auf den Tabellendritten zu pulverisieren.

In der 65. Minute traf der gebürtige Wuppertaler per Hinterkopf nach einer Flanke von Jonas Acquistapace. Vorausgegangen war ein Ballverlust von Marcel Risse, weshalb VfL-Trainer Peter Neururer von einem glücklich entstanden Treffer sprach. Kevin Wimmer vermochte den Ball nicht abzuwehren, Sukuta-Pasu gab dem Ball per Hinterkopf die entscheidende Verlängerung, so dass Timo Horn machtlos war. Nach 372 Spielminuten musste er erstmals wieder den Ball aus seinem Tornetz fischen.

"Das war schwierig zu verteidigen", meinte der Torhüter, der das zu harmlose Offensivspiel monierte. Im ersten Durchgang besaß Patrick Helmes die besten Möglichkeiten: In der 24. Minute köpfte er nach einer schwachen Faustabwehr von VfL-Torwart Andreas Luthe am leeren Tor vorbei, eine Minute später traf er volley nur das rechte Außennetz.

Nach der Pause wurden das Kölner Offensivspiel zwar etwas zielstrebiger, aber eben nicht erfolgreicher. Ein Überzahl-Konterspiel (60.) schloss Daniel Halfar zu ungenau ab, einen Volleyschuss von Helmes (61.) parierte Luthe. Ein Querpass von Yannick Gerhardt lief parallel zum leeren Tor, fand nicht den zwei Meter entfernt stehenden Helmes. In der Schlussphase versuchten es die Gäste dann mit Brechstangen-Fußball. Nach Tony Ujah kamen auch Kacper Przybylko und der kopfballstarke Roman Golobart. Doch mehr als ein Pfostentreffer (87.) durch Ujah sprang bei den verzweifelten Bemühungen unter den Anfeuerungen der mehr als 8000 FC-Fans nicht dabei heraus.

[kein Linktext vorhanden]"Wir haben alles probiert, aber keine Lösungen gefunden. Wenn man es dann am Ende mit der Brechstange probiert, sollte man sich geschickter anstellen. Statt immer nur hoch durch die Mitte hätten wir es mit Flanken aus dem Halbfeld und über Außen probieren müssen. Es hat sich gezeigt, dass wir uns auf diesen Notfallplan bisher nicht eingestellt hatten. Das sollten wir jetzt trainieren", monierte Jörg Schmadtke, ohne damit dem Trainergespann einen Vorwurf machen zu wollen.

Dennoch darf die Mannschaft heute den Karnevalsbeginn feiern. Das nächste Spiel steht erst in knapp zwei Wochen an.

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