Fokus auf Atlético Madrid Über-Bayern wollen mit Ancelotti Spanien-Fluch durchbrechen

Hamburg · Mit dem 1:0-Arbeitssieg beim HSV hat der FC Bayern seinen Startrekord unter Trainer Ancelotti auf acht Pflichtspiel-Erfolge ausgebaut. Nun soll der italienische Spanien-Kenner auch die schwarze Serie des FCB gegen die Primera-División-Clubs in der Champions League beenden.

 Carlo Ancelotti stellt sich auf die Spanier ein.

Carlo Ancelotti stellt sich auf die Spanier ein.

Foto: Christian Charisius

Mit Hilfe von Startrekord-Trainer Carlo Ancelotti wollen die Über-Bayern in der Champions League ihren jüngsten Spanien-Fluch durchbrechen.

"Wir haben in den letzten drei Jahren immer gegen Mannschaften aus der Primera División gespielt und verloren. Bei Atlético Madrid wollen wir mit Ancelotti zeigen, dass wir zumindest einen, vielleicht aber auch drei Punkte holen können", sagte Bayern Münchens Clubchef Karl-Heinz Rummenigge nach dem 1:0 (0:0)-Arbeitssieg beim Hamburger SV. "Die Chance ist da, und die gilt es zu nutzen", meinte der Vorstandsvorsitzende.

Am Mittwoch (20.45 Uhr) in der spanischen Hauptstadt bietet sich dem mit acht Pflichtspiel-Erfolgen optimal in die Saison gestarteten Rekordmeister die Chance zu einer Aufbesserung der Spanien-Bilanz. Denn nach verlorenen Duellen mit Real Madrid und dem FC Barcelona waren die Münchner in Europas Meisterliga zuletzt im Halbfinale auch an Atlético gescheitert. Von einer Revanche will Kapitän Philipp Lahm aber nichts wissen. "Die gibt es nicht. Das ist die Gruppenphase und kein Halbfinale. Aber wenn wir auch da punkten, haben wir einen sehr ordentlichen Saisonstart hingelegt", sagte Lahm.

"Die Ausgangsposition ist in der Gruppenphase eine andere. Klar ist aber, dass wir auch da gewinnen wollen", sagte Nationalspieler Joshua Kimmich. Durch sein Siegtor in der 88. Minute wurde das Anrennen der Bayern gegen stark verteidigende, aber letztlich glücklose Hamburger doch noch belohnt. Vorher hatte allen voran der starke HSV-Keeper René Adler Treffer der Bayern mit tollen Paraden verhindert. "Man hat gesehen, dass wir bis zuletzt daran geglaubt haben, dass wir das Siegtor noch erzielen können", meinte Kapitän Lahm zufrieden. Denn man hielt Verfolger Borussia Dortmund auf Distanz: "Das war wichtig, denn der BVB ist und bleibt unser Hauptkonkurrent in der Liga."

Einmal mehr war es Shootingstar Kimmich, der erneut als Torjäger gefeiert wurde. "Na ja, so weit will ich nicht gehen, aber immerhin war es ein wichtiges Tor", sagte der 21-Jährige nach seinem zweiten Saisontreffer. Eingeleitet hatte den Angriff der starke Thiago mit einem Traumpass auf Franck Ribéry, dessen Flanke der frei vor dem Tor stehende Ex-Leipziger Kimmich nur noch einzuschieben brauchte. Glück für die Bayern war dabei allerdings, dass Vorlagengeber Ribéry da noch auf dem Feld war. Sein Griff ins Gesicht des Hamburgers Nicolai Müller hätte auch mit Rot statt Gelb geahndet werden können.

Nach saisonübergreifend 14 Punkt- und 16 Pflichtspielen ohne Niederlage sowie der makellosen Bilanz in der neuen Spielzeit trübte einzig die Verletzung von Mats Hummels die Stimmung. Der aus Dortmund zurückgeholte Weltmeister erhielt in Halbzeit eins einen Schlag auf das Knie und wurde nach 51 Minuten gegen Jérome Boateng ausgetauscht. Bei einer ersten Untersuchung wurde nichts Schwerwiegendes festgestellt. "Ich habe die Hoffnung, dass es am Mittwoch wieder geht", sagte er mit Blick auf die Herausforderung in Madrid.

"Am Mittwoch wird es außerordentlich knifflig", sagte Hummels. Genau die richtige Aufgabe für Trainer-Routinier und Bayern-Hoffnungsträger Ancelotti, der Atléticos Stadtrivalen Real Madrid 2014 zum Triumph in der Champions League geführt hatte. Jetzt will er mit den Bayern das nächste siegreiche Kapitel in der Königsklasse schreiben.

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