Ryanair plant Internet-Reiseportal Vorbild ist das Internetkaufhaus Amazon
DUBLIN · Kunden sollen auf der Plattform gehalten werden und auch Unterkünfte, Mietwagen, Busverbindungen und Restaurantbesuche buchen.
Michael O'Leary, Boss von Europas größter Flugline Ryanair und bekannt für markige Sprüche und skurille Marketing-Gags, hat jetzt seine jüngste Idee präsentiert. Der 53-jährige Ire will im kommenden Jahr ein Internet-Reiseportal auf den Markt bringen nach dem Vorbild des Internetkaufhauses Amazon. "Wir wollen die Reisenden zu uns ins Haus holen", sagt O`Leary dem General-Anzeiger in Dublin.
Kunden sollten auf der Internetseite des Billigfliegers künftig nicht nur ihren Flug buchen können, sondern auch gleichzeitig Unterkünfte, Ausflüge, Mietwagen, Busverbindungen und Restaurantbesuche. Alle Angebote sollen preislich vergleichbar und per Smartphone buchbar sein. "Unser Ziel ist es, dass die Kunden ihre gesamte Reise über Ryanair buchen", sagte der Manager, der erst vor wenigen Tagen seinen Vertrag als Vorstandschef um fünf Jahre verlängert hat.
O'Leary steht der börsennotierten Fluglinie, die nach dem Passagieraufkommen die Nummer eins in Europa ist, bereits seit 1994 vor. Ryanair will im laufenden Geschäftsjahr 89 Millionen Passagiere befördern. Deutschlandweit ist die Airline an zwölf Flughäfen präsent. Die jüngste von mittlerweile 68 europäischen Basen ist der Flughafen Köln/Bonn.
Dort hatte die irische Fluggesellschaft vor knapp zwei Wochen ein Flugzeug fest stationiert. Von Köln aus will der Billigflieger zunächst mit 36 Flügen pro Woche rund 800.000 Passagiere befördern. Für den neuen Standort zeigte sich O'Leary zuversichtlich. "Wir sind mit der Akzeptanz der Basis bislang sehr zufrieden. Köln/Bonn gibt uns die Möglichkeit, weiter zu wachsen", sagte O'Leary. Im Winter steuert Ryanair von Köln acht Ziele in Europa an, im kommenden Sommer sollen es elf sein.
