Kommentar Sparkasse - Noch nicht zukunftsfest

Ob sich die Sparkasse mit der Erhöhung der Gebühren für Girokonten nicht ein Eigentor schießt? In einer Zeit, in der viele Banken kostenlose Kontomodelle anbieten, mutet der Schritt der Köln-Bonner anachronistisch an.

Großbanken wie die Commerzbank oder genossenschaftliche Institute wie die Sparda-Banken bieten die Gehaltskontoführung nicht aus Menschenliebe für umsonst an. Sondern weil sie genau wissen, dass das Girokonto der Anker ist, der den Kunden hält, von dem aus er für alle anderen Angebote gewonnen werden kann. Für die Sparkasse wäre es fatal, wenn jetzt viele Kunden wegen der Preiserhöhung mit ihrem Gehaltskonto zur Konkurrenz wechseln.

Die maue operative Entwicklung der Sparkasse Köln-Bonn zeigt, dass das Geschäftsmodell noch nicht wirklich zukunftsfest ist. Das Internet wirbelt auch die Bankenwelt durcheinander. Wenn man heute mit wenigen Klicks Hunderte Angebote etwa zur Geldanlage in Aktienfonds vergleichen kann, wird es für Sparkassenberater schwierig, dem Kunden ausgerechnet Dekafonds zu verkaufen.

Einige Privatbanken wie die Commerzbank haben reagiert und ihr Angebot für externe Anbieter geöffnet. Wenn aber die Auswahl dort größer ist und die laufenden Kosten niedriger sind, wird es für die Sparkassen im Wettbewerb eng. Im Grunde sind die Banken mit ähnlichen Problemen konfrontiert wie der Einzelhandel. Hier wie dort geht auch die Bedeutung von Filialen zurück.

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