Reisebüros in der Region Skifahrer suchen Tiefschnee

BONN · Die Temperaturen fallen, und auf dem Feldberg liegt bereits der erste Schnee. Für viele Deutsche ein Grund zur Freude, denn die Wintersportsaison steht bevor. Die Reisebüros in der Region sind zufrieden.

 Wedeln im unberührten Pulverschnee: Das ist für viele Wintersportler das höchste der Gefühle.

Wedeln im unberührten Pulverschnee: Das ist für viele Wintersportler das höchste der Gefühle.

Foto: dpa

"Besonders Österreich ist bei uns konstant buchungsstark", sagt Irene Zavelberg vom Tui Reise-Center in Alfter. Doch viele Wintersportler buchen privat, die Reisebüros machen ihr Hauptgeschäft mit Fernreisen in warme Gefilde. Der GA hat sich nach Trends und Tipps umgehört.

Laut einer Studie der Sporthochschule Köln und des Vereins Freunde des Skisports DSV aktiv gibt es in Deutschland acht Millionen aktive Wintersportler. Die Mehrzahl fährt Alpinski, gefolgt von Fans des nordischen Skisports und Snowboardern. In dieser Saison geht der Trend ins Gelände: Schneeschuhwandern und das Tourengehen mit Tourenski erfreuen sich laut DSV aktiv wachsender Beliebtheit. Auch Abfahrtsläufer und Snowboarder zieht es mehr und mehr an unberührte Tiefschneehänge.

"Offroad"- das ist ein absoluter Trend", weiß Michael Berner, stellvertretender Geschäftsführer von DSV aktiv. "Die Skier werden leichter und breiter, da muss man nicht mehr Spezialist sein, um sich im Tiefschnee zu bewegen." Ein Eindruck, den Michael Lipsky, Store Manager der Sportarena Bonn, teilt. In diesem Jahr kaufen die Kunden nach seinen Angaben besonders klassische Carving- und All-Mountain-Ski, denn damit könne man sowohl im Tiefschnee als auch auf Pisten fahren. "Viele Leute möchten sich nicht festlegen und ein bisschen von allem machen".

Inzwischen sind die Wintersportler auch sehr sicherheitsbewusst. Nach Schätzungen des Deutschen Skiverbandes (DSV) tragen bereits 85 Prozent der erwachsenen deutschen Wintersportler und nahezu alle Kinder einen Helm. "Tragische Skiunfälle wie der von Herrn Schumacher haben sicherlich dazu geführt, dass diese Tendenz noch mal nach oben gegangen ist", sagt Wintersportexperte Michael Berner. Die Vorsicht zahlt sich aus: Die Zahl der Skiunfälle in den vergangenen 30 Jahren hat sich laut der Auswertungsstelle für Skiunfälle (ASU) mehr als halbiert. Dass immer weniger Skifahrer stationär behandelt werden müssen, ist auch auf die modernen Helme zurückzuführen. Gut getestete Markenhelme gibt es ab circa 40 Euro, Discounterware für etwa die Hälfte. Neue Modelle bieten mehr Komfort bei weniger Gewicht.

Auch Schneeliebhaber ohne Sportinteresse kommen auf ihre Kosten. So locken etwa kunstvolle Eishotels, die jeden Winter aufs Neue erschaffen werden. Billig ist der Schlaf auf dem Eisklotz nicht. Eine Übernachtung im "Iglu-Dorf" Zugspitze kostet ab 109 Euro pro Person. Wer lieber im Warmen überwintert, dem empfiehlt das Reisebüro Lais in Bornheim die Kanaren, die Kapverden oder Ägypten. "Hier sind es auch im Winter mindestens 20 Grad", erklärt Inhaberin Ingrid Lais-Westermann und hat noch einen Tipp: "Anfang Januar wird es immer ein bisschen günstiger." Das gilt auch für Wintersporturlaube.

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