Umfrage des Instituts der deutschen Wirtschaft Senioren wollen in die Großstadt

Köln · Die Babyboomer, die in den 60er Jahren die Kindergärten füllten, gehen ab 2020 in Rente. Wie sie dann leben wollen, wissen die meisten der 50- bis 65-Jährigen heute noch nicht so genau. Klar ist aber, dass sie als Rentner nicht auf das Land ziehen wollen, wie aus einer Umfrage des Kölner Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) hervorgeht.

Über 80 Prozent wollen weiter in der Großstadt leben, 44 Prozent in ruhiger Lage im Innenstadtbereich. Eine Kleinstadt kommt immerhin für 14 Prozent der heutigen Großstadtbewohner infrage, das Land nur für sechs Prozent.

Wichtig ist den Senioren in spe eine gute Anbindung an Bus- und Bahn, die Nähe von Einkaufsmöglichkeiten oder die Nähe von medizinischen Einrichtungen.

Und dann sollten Haus oder Wohnung noch Balkon, Terrasse oder Garten haben. Darauf verzichten wollen weniger als zehn Prozent. Technische Hilfen im Haus, wie einen Aufzug, halten hingegen nur 29 Prozent für sehr wichtig, gut 50 Prozent immerhin für wichtig. "Diese Hilfsmittel werden erst in höherem Alter bedeutsam", erklärt IW-Forscher Philipp Deschermeier. Immer wichtiger würden auch Barrierefreiheit und Komfort, ist sich das IW sicher.

Der damit einhergehende größere Bedarf an altersgerechten Wohnungen werde sich aber nicht nur über den Neubau realisieren lassen, so das IW. Es müssen auch Wohnungen kräftig umgebaut werden. Heute sind 21 Prozent der Bürger über 65, 2030 werden es 28 Prozent sein. Insgesamt werden in Deutschland im Jahr 2030 zusätzlich rund drei Millionen Wohnungen und Häuser von der Generation 65plus bewohnt. Neben der notwendigen energetischen Verbesserung ist die altersgerechte Sanierung die zweite große Herausforderung für den Wohnungsbestand.

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