Flughafen Köln/Bonn Ryanair will Standort ausbauen

KÖLN · Der irische Billigflieger Ryanair will seine Basis am Flughafen Köln/Bonn stärken und hält die Stationierung einer weiteren Maschine in den nächsten zwölf Monaten für denkbar. Das sagte Marketing-Chef Kenny Jacobs dem General-Anzeiger in Köln.

"Wir sind mit dem Standort sehr zufrieden und sehen noch weiteres Potenzial", sagte Jacobs.

Mit insgesamt elf Strecken will Europas größter Billigflieger von Köln/Bonn aus 825.000 Passagiere im Jahr befördern. "Mittelfristig halten wir rund drei Millionen beförderte Fluggäste durchaus für realistisch", sagte Jacobs. Den Marktanteil in Deutschland von derzeit vier Prozent wollen die Iren in den nächsten fünf Jahren auf 15 bis 20 Prozent ausbauen. Europaweit hat Ryanair nach eigenen Angaben einen Marktanteil von rund 14 Prozent.

Die Wachstumsschritte am Flughafen Köln/Bonn sind vorerst noch bescheidener: Im Sommerflugplan wird es mit Alicante, Barcelona, Dublin, London, Madrid, Riga und Rom sieben neue Verbindungen geben. Großes Potenzial sieht Ryanair bei den Geschäftsreisenden. Hier wollen die Iren der Konkurrenz Kundschaft abspenstig machen. "Wir werden zu Europas wichtigster Fluglinie für Manager", hatte Jacobs jüngst selbstbewusst verkündet. Jetzt schon verkaufe man pro Woche mehr als 10.000 Geschäftsreisepakete, Ende 2017 würden es gut 200.000 pro Woche sein.

Neben dem Ausbau der Basis Köln/Bonn beabsichtigt der Billigflieger auch die Erweiterung seines Deutschland-Netzes: "Wir wollen nach und nach an den meisten deutschen Flughäfen präsent sein - außer in Frankfurt", sagte Jacobs. Zurzeit fliegt Ryanair europaweit 189 Flughäfen an, in Deutschland neben Köln/Bonn die Flughäfen in Hahn, Bremen, Weeze, Karlsruhe, Berlin, Hamburg, Memmingen Leipzig/Halle, Dortmund, Nürnberg und Münster/Osnabrück. Ab April kommt Stuttgart hinzu.

Die Airline wurde vor 30 Jahren gegründet und ist seit 16 Jahren auf dem deutschen Markt aktiv. Ryanair beschäftigt rund 9500 Mitarbeiter. Erst vor wenigen Tagen hatte das Unternehmen seine Gewinnprognose für das laufende Geschäftsjahr angehoben und rechnet nun mit einem Überschuss von 840 bis 850 Millionen Euro.

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