Burger King-Debakel Noch geht in den Filialen der Betrieb weiter

BONN · Der Cayenne Chicken Burger ist ausverkauft, Eis und Milchshakes gibt es nicht, weil die Eismaschine defekt sei, eine Kartenzahlung ist nicht möglich, die Öffnungszeiten sind verkürzt, der Parkplatz ist leer, die obere Etage der zweistöckigen Burger-King-Filiale an der Bornheimer Straße ist geschlossen und ein halbes Dutzend Mitarbeiter braucht ziemlich lange, um Bestellungen zu bearbeiten sowie Tabletts mit leeren Burger-Schachteln und Pommes-Tüten abzuräumen.

 Filiale am Basketsring: Gestern wurde hier noch Ware angeliefert.

Filiale am Basketsring: Gestern wurde hier noch Ware angeliefert.

Foto: Roland Kohls

Sieht so der Abgesang des Franchise-Riesen Yi-Ko-Holding, der 89 Burger-King-Filialen betreibt, aus?

Am Basketsring ist die Lage ein wenig verändert. Zwar ist auch dort keine Kartenzahlung möglich, aber der Betrieb läuft normal. Trotzdem: Die Situation ist beunruhigend, gibt der Assistant-Manager Khaled Toubeily auf GA-Nachfrage zu. Seit 2009 arbeitet er in dem Restaurant. Seit dem Wallraff-Report habe sich schon etwas verändert.

Mehr will er zur Kündigung seines Arbeitgebers als Burger-King-Partner nicht sagen. Keine Angaben dazu wie viele Menschen in der Filiale beschäftigt sind, keine Auskunft über Warenlieferungen. Eine sei gestern gekommen, fällt einem Mitarbeiter von Toubeily ein. Seinen Namen will er nicht in der Zeitung lesen. "Wir hoffen, dass es nicht so schlimm kommt wie befürchtet", sagt der Assistant-Manager.

Schlimm ist zum Beispiel, wenn nach und nach die unterschiedlichen Menüs von der Karte verschwinden, weil die Restaurants nicht mehr beliefert werden. Nur eine Frage der Zeit: Burger King beliefert die YiKo nicht mehr. Richtig schlimm wird es, wenn alle Beschäftigten arbeitslos werden. Das wären 3000 Mitarbeiter. Bisher zeigt sich der Arbeitgeber kampfwillig. Die Filialen waren gestern noch geöffnet und sollen es auch vorerst bleiben. Ein Rechtsstreit ist programmiert.

Aber was passiert, wenn die fristlose Kündigung des Franchisevertrags tatsächlich das Ende der YiKo-Holding ist? "Auch wenn die Kündigung eine schwierige, aber notwendige Entscheidung war, arbeiten wir intensiv daran, diese Restaurants in eine neue Eigentümer- und Management-Struktur überführen zu können", teilte ein Sprecher der Burger King Europe auf GA-Anfrage mit. "Wir hoffen, dass diese Restaurants und ihre Teams zukünftig unter neuer Eigentümer- und Management-Struktur ihre Arbeit wieder aufnehmen können."

Der Fast-Food-Riese ist diesen Schritt gegangen, um die anderen Betreiber der Filialen und deren Arbeitnehmer in Deutschland zu schützen. "Die fortgesetzte Missachtung der Burger-King-Standards durch die Yi-Ko hat auch die Existenz der übrigen 165 Franchisenehmer und 25 000 Mitarbeiter in Deutschland gefährdet", hieß es. Sind die 3000 Yi-Ko-Mitarbeiter Bauernopfer?

An den Zäunen beider Bonner Filialen fragen Banner Passanten, ob sie Appetit auf einen neuen Job haben. Arbeitgeber: Burger King. In Anbetracht der derzeitigen Lage dürften wenige Bewerbungen eingereicht werden.

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