Innovationspreis der Volksbank Bonn/Rhein-Sieg Mittelständler aus Troisdorf erhalten 25.000 Euro

BONN · "Mit Innovationen geht ein Unternehmen immer Risiken ein. Ohne Innovationen geht ein Unternehmen immer ein", sagte Ferdinand Piëch, Aufsichtsratschef des VW-Konzerns einmal. So gesehen haben die beiden Gewinner des Innovationspreises der Volksbank Bonn Rhein-Sieg beim Abwägen der Risiken soweit zunächst einmal alles richtig gemacht.

Und mehr als das. Die W. Müller GmbH - ein mittelständischer Maschinenbaubetrieb aus Troisdorf-Spich mit derzeit rund 90 Mitarbeitern - und die 2012 gegründete Exomission GmbH - ebenfalls aus Troisdorf mit derzeit acht Beschäftigten - wurden am Montag mit dem achten Innovationspreis der Volksbank Bonn Rhein-Sieg ausgezeichnet, der seit 1999 alle zwei Jahre vergeben wird und mit insgesamt 25 000 Euro dotiert ist.

15.000 Euro gehen an das Unternehmen aus Spich. Der Familienbetrieb in zweiter Generation, der seit 40 Jahren am Markt ist und bislang auf Kunststoffverpackungen spezialisiert war, hat die Jury unter Vorsitz von Professor Klaus Borchard, ehemaliger Rektor der Universität Bonn, mit einem neuen Verfahren der Blasformtechnik beeindruckt. Dazu wurde ein Schlauchkopf gebaut, der das Schäumen von Bauteilen für die Automobilindustrie ermöglicht.

Die Innovation besteht darin, den Schaum bedarfsgerecht positionieren zu können und den Formteilen durch die Einbettung der aufgeschäumten Schichten eine wabenartige Struktur zu geben. Oberfläche und Innenseite der Bauteile sind glatt. Das bedeutet beim Einsatz in der Automobilindustrie weniger Gewicht, weniger Verbrauch, verminderte Strömungs- und Ansauggeräusche bei Turboladern.

Die Tatsache, dass durch diese Art der Produktion weniger Erdöl verbraucht wird als bei herkömmlichen Verfahren, entspricht dem Prinzip "Schonung der Umwelt", das mit dem Innovationspreis der Volksbank verbunden ist.

Mit 10.000 Euro wird die Technik des Unternehmens Exomission "belohnt", die Diesel und Wasser zu einem explosiven Gemisch zusammenbringt. Dadurch wird der Kraftstoff im Motor besser verteilt. Schwarze Rußablagerungen - das sogenannte "Black Carbon" - wird bis zur Nachweisgrenze reduziert.

Die Kraftstoffersparnisse von 32.000 Litern Diesel pro Jahr machen diese Emulsionstechnik vor allem für Schiffsmotoren lohnend. Bei mehreren Tausend Binnenschiffen, die damit ausgestattet werden könnten, ist auch das ein großer Beitrag zum Umweltschutz.

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