Bonner Gesundheitsdienstleister BAD Mehr Umsatz mit Vorsorge

BONN · Der Stress am Arbeitsplatz steigt und damit die Zahl der Arbeitsunfähigkeitstage in Deutschland. Denn für 80 Prozent der Arbeitsausfälle sind mentale Belastungen verantwortlich. Der Bonner Gesundheitsdienstleister BAD spürt diese Entwicklung seit Jahren. Der Umsatz des Konzerns steigt kontinuierlich an, im vergangenen Jahr sogar um 11,7 Prozent auf 217 Millionen Euro. "So ein gutes Jahr hatten wir noch nie", erklärt der Vorsitzende der Geschäftsführung Bernd Siegemund.

 Der Vorsitzende der Geschäftsführung der BAD-Gruppe, Bernd Siegemund.

Der Vorsitzende der Geschäftsführung der BAD-Gruppe, Bernd Siegemund.

Foto: Max Malsch

Der Erfolg des nach eigenen Angaben europaweit führenden Anbieters für Arbeitsschutz und betriebliche Gesundheitsvorsorge erklärt Siegemund damit, dass die Unternehmen zunehmend bereit sind, für diesen Bereich mehr Geld in die Hand zu nehmen. "Früher waren etwa 95 Prozent der Leistungen gesetzlich vorgeschrieben, heute verkaufen wir bereits cirka 40 Prozent auf der Basis von freiwilligen Leistungen." Gerade in den letzten fünf bis acht Jahren habe sich das geändert. Für das Umdenken verantwortlich seien auch die alternde Gesellschaft und das Ringen um Fachkräfte.

Der Bereich des betrieblichen Gesundheitsmanagements sowie der Mitarbeiter- und Führungskräfteberatung der BAD-Gruppe wuchs 2014 insgesamt um zwei Millionen Euro. "Unsere Kunden sind sich bewusst, dass Erhalt und Förderung der körperlichen, psychischen und sozialen Gesundheit der Mitarbeiter den Unternehmenserfolg und die Wettbewerbsfähigkeit stärken", sagt Siegemund. Dabei seien es nicht nur neue Kunden, die den Umsatz steigern, sondern vor allem bereits vorhandene Klienten, die weitere Leistungen nachfragen.

Ob sich ein Unternehmen verstärkt um die Gesundheit seiner Mitarbeiter kümmert, habe mit der Größe nichts zu tun, so Siegemund, eher mit der Branche. Es gebe Unternehmen, in denen bereits ein hoher Standard vorhanden sei, so zum Beispiel ergonomisch eingerichtete Arbeitsplätze mit höhenverstellbaren Tischen, es gebe aber auch hier immer noch in einigen Unternehmen Nachholbedarf.

Bei der BAD-Gruppe sind mittlerweile mehr als 3500 Experten beschäftigt. 2013 stieg die Zahl erstmals über 3000. Der Konzern betreut in Deutschland und Europa 250 000 Betriebe mit vier Millionen Beschäftigten in den unterschiedlichen Bereichen der Prävention. In der Bonner Zentrale der BAD GmbH arbeiten rund 300 Mitarbeiter. In den Neubau in Bonn-Beuel, für den am kommenden Freitag das Richtfest steigt, zieht unter anderem eine Kita ein. Hier sollen nicht nur Kinder von Mitarbeitern, sondern auch umliegenden Firmen betreut werden. 20 Plätze seien noch frei.

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