Anstieg um 1,1 Prozent Mehr Arbeitslose in Bonn und der Region

BONN · Mehr Bezieher von Grundsicherungsleistungen und eine weiter hohe Jugendarbeitslosigkeit: Der Arbeitsmarkt in Bonn und der Region hat sich im August negativ entwickelt. Im Vergleich zum Vormonat sind 343 Personen mehr arbeitslos. Das entspricht einem Anstieg von 1,1 Prozent auf 31.002 Personen.

 Die Arbeitslosenquote in der Region Bonn/Rhein-Sieg steigt leicht auf 6,6 Prozent.

Die Arbeitslosenquote in der Region Bonn/Rhein-Sieg steigt leicht auf 6,6 Prozent.

Foto: dpa

Die Arbeitslosenquote erhöhte sich leicht um 0,1 Prozentpunkte und liegt nun auf dem Vorjahreswert bei 6,6 Prozent. Die Zahl der Langzeitarbeitslosen kletterte um 1,3 Prozent auf 11.027 Personen. Der Anstieg der Arbeitslosenzahlen bei den Beziehern von Arbeitslosengeld II ist vor allem im Rhein-Sieg-Kreis zu beobachten. Besonders betroffen sind laut dem Bericht der Arbeitsagentur junge Menschen.

Die Jugendarbeitslosigkeit liegt in Bonn und der Region weiter auf einem hohen Niveau. Sie stieg im August um 3,4 Prozent. Der frühe Ferienbeginn in Nordrhein-Westfalen hatte die Zahl bereits im Juli nach oben schnellen lassen. Der aktuelle Wert sei zwar wegen des zu Ende gegangenen Ausbildungsjahres saisonüblich, aber dennoch beunruhigend, so Lars Normann, Sprecher der Arbeitsagentur Bonn/Rhein-Sieg. Mit der neuen Initiative "Fachkräfte am Start" möchte die Arbeitsagentur dem Problem der Jugendarbeitslosigkeit begegnen: Ziel sei es, jungen Menschen dabei zu helfen, nach ihrer Ausbildung schnell eine Anschlussbeschäftigung zu finden. "Wir bieten wöchentliche Informationsveranstaltungen und Bewerbungsunterlagenchecks an", sagt Marita Schmickler-Herriger, Leiterin der Agentur für Arbeit Bonn/Rhein-Sieg.

Auch beim Jobcenter Rhein-Sieg widmet man sich ganz gezielt den jungen Menschen: Als Kooperationspartner der Initiative "Kein Abschluss ohne Anschluss" des Arbeitsministeriums in Nordrhein-Westfalen beraten unter anderem die Jobcenter Schüler bereits frühzeitig bei der Berufs- und Studienplatzwahl. Auch so soll dem Problem der Jugendarbeitslosigkeit begegnet werden.

Mit dem Ferienende in Nordrhein-Westfalen ging die Zahl der Arbeitslosen in Nordrhein-Westfalen im August bereits um 0,6 Prozent auf 772 668 zurück. Damit sank die Zahl der Beschäftigungssuchenden erstmals seit mehr als zwei Jahren wieder unter den Vorjahresstand. Die Arbeitslosenquote lag mit 8,3 Prozent um 0,1 Prozentpunkte unter dem Niveau des Vormonats und den Zahlen im August 2013. Für die kommenden Monate rechnet die Arbeitsagentur mit einem weiteren Rückgang der Arbeitslosigkeit. Der Arbeitsmarkt in Nordrhein-Westfalen sei insgesamt in einer guten Verfassung, sagte die Chefin der NRW-Regionaldirektion, Christiane Schönefeld.

In Rheinland-Pfalz laufen die Sommerferien aktuell noch. Das lässt die Arbeitslosenzahlen hier weiter steigen. Im August hatten knapp 118.000 Frauen und Männer keine Stelle - fast 3000 mehr als im Juli. Weil viele Ausbildungen endeten, waren auch in Rheinland-Pfalz vor allem junge Menschen betroffen.

Dass das Geschäft im August in vielen Betrieben auf Sparflamme läuft, macht sich auch in den bundesdeutschen Zahlen bemerkbar. So waren mit 2,9 Millionen rund 30.000 Menschen mehr auf Jobsuche als noch im Juli. Im Vergleich zum Vorjahr waren es jedoch 4 4000 weniger. "Die gute Entwicklung am Arbeitsmarkt setzt sich tendenziell fort", kommentierte BA-Chef Frank-Jürgen Weise. "Auch für die nächste Zeit erwarten wir aus heutiger Sicht keine wesentlichen Änderungen", zeigte er sich optimistisch. Die Arbeitslosenquote in Deutschland liegt derzeit bei 6,7 Prozent, 0,1 Prozentpunkte höher als noch im Juli.

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