Bonner Steep GmbH: Unterstützung für Zeitsoldaten Lehrkräfte für die Bundeswehr

BONN · Zuwachs steht beim Dransdorfer Dienstleistungsunternehmen Steep GmbH ins Haus. "Wir sind in Investitionslaune", sagt Steep-Inhaber Matthias Möseler. Die Kassen seien gut gefüllt. Verstärken will er sich auf dem Feld des Ausbaus von Antennenstandorten für Mobilfunk-Anbieter. "Wir schauen uns gerade eine Reihe von Firmen an."

 Auf dem Firmengelände: Matthias Möseler (links) und Peter Pützfeld von Steep.

Auf dem Firmengelände: Matthias Möseler (links) und Peter Pützfeld von Steep.

Foto: Barbara Frommann

Seit drei Jahren gehört Möseler die Steep GmbH. Im Rahmen eines Management-Buy-outs hat er das breit aufgestellt Dienstleistungsunternehmen, das die Bundeswehr als wichtigen Kunden hat, dem britischen Konzern Serco abgekauft.

Seit Jahresbeginn hat der 45-Jährige an der Spitze Verstärkung: Peter Pützfeld, der seit 1989 im Unternehmen tätig ist, ist in die Geschäftsführung aufgestiegen. "Er kennt unsere Geschäftsfelder in- und auswendig", sagt Möseler.

Da er selbst häufig dienstlich unterwegs ist, sei es wichtig, die Verantwortung für die Geschäftsführung auf mehrere Schultern zu verteilen. Pützfeld war in den letzten Jahren als kaufmännischer Leiter und Chief Financial Officer tätig. Heute kümmert sich der 57-Jährige in der Geschäftsführung vor allem um Finanzen, Einkauf, Recht und Steuern.

"Eine so große Firma zu führen, das belastet einen, das streift man nicht so schnell ab", so Möseler. Deshalb sei es auch sinnvoll, die Verantwortung für die Firma auf zwei Personen zu verteilen.

Großes Wachstum im Geschäftsfeld Training

Gerade im Geschäftsfeld Training habe es großes Wachstum gegeben. So habe Steep zum 1. Juni einen Rahmenvertrag gewonnen, über den Lehrkräfte für die zehn Bundeswehrfachschulen bereitgestellt würden. Soldaten auf Zeit, die sich für mindestens vier Jahre zu einem Dienst in der Bundeswehr verpflichtet haben, hätten einen Anspruch auf Förderung ihrer schulischen und beruflichen Bildung am Ende der Wehrdienstzeit.

Steep unterstützt mit Lehrkräften das Team der direkt bei den Fachschulen angestellten Lehrkräfte zur Abdeckung des Unterrichtsbedarfs, berichtet Pützfeld. Auch beim Automobiltraining habe es Vertragsverlängerungen mit Harley-Davidson und BMW gegeben.

Bekannt ist Steep vor allem auch dadurch, weil das Unternehmen die teilprivatisierte Justizvollzugsanstalt im osthessischen Hünfeld betreibt. Dort geht es um die Versorgung der Gefangenen mit Essen und Trinken, den Betrieb der Werkstätten sowie die sozialpsychologischen und medizinischen Dienste.

Mit rund 100 Mitarbeitern ist Steep in Hünfeld vertreten. Der Auftrag, der noch drei Jahre läuft, sei aber derzeit nur wenig wirtschaftlich zu bearbeiten, da dort lediglich rund 360 statt 505 Gefangene untergebracht seien, berichtet Pützfeld. Das eigene Personal sei nicht dementsprechend schnell zu reduzieren. Außerdem fehle es bei Konflikten an politischer Rückendeckung in Hessen für den privaten Betrieb. Einfacher sei es in der Justizvollzugsanstalt Berlin-Brandenburg, wo Steep die Werkstatt betreibt.

Die Unternehmensentwicklung ist zufriedenstellend

Möseler zeigt sich mit der Unternehmensentwicklung zufrieden. Im vergangenen Jahr habe der der Gewinn vor Steuern und Zinsen 5,5 Millionen Euro betragen. Was unter dem Strich übrig bleibe, bleibe im Unternehmen und stärke das Eigenkapital.

Durch den Wegfall eines großen Auftrags für den Einkauf der Bundeswehrhochschulen wird der Umsatz bei Steep nach Möselers Schätzung in diesem Jahr zurückgehen. Nach 100 Millionen Euro 2014 werde er in diesem Jahr lediglich bei 93 bis 94 Millionen Euro liegen. Kommendes Jahr soll er die alte Höhe wieder erreichen. Die Mitarbeiterzahl bleibt bei knapp 700 stabil.

Seit 2013 kümmert sich Steep auch um die IT von Großveranstaltungen wie Musik- oder Motorsportevents. Dort sollen Besucher auf drahtloses Internet zugreifen können. Deshalb ist Steep eine Partnerschaft mit Ucopia, Hersteller von Public Internet Gateways, eingegangen. Dessen Technik kann 50 000 Verbindungen gleichzeitig halten.

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