Wirtschaftsstandort Brohltal Landrat Jürgen Pföhler besuchte die Verbandsgemeinde

BROHLTAL · Drei Gewerbegebiete - Brohltal-Ost und Auf dem Scheid an der A 61 in Niederzissen sowie Kempenich-Spessart - plus weitere einzelne Firmenstandorte bilden das Rückgrat der Verbandsgemeinde (VG) Brohltal als Wirtschafts- und Arbeitsplatzstandort.

 Landrat Jürgen Pföhler und Bürgermeister Johannes Bell (vorne Mitte) mit den politischen Spitzen der Ortsgemeinden beim Besuch in der Verbandsgemeinde Brohltal.

Landrat Jürgen Pföhler und Bürgermeister Johannes Bell (vorne Mitte) mit den politischen Spitzen der Ortsgemeinden beim Besuch in der Verbandsgemeinde Brohltal.

Foto: Privat

Hinzu komme großes Potenzial im Tourismus und Naturschutz sowie Maßnahmen der Dorferneuerung. Dies alles sorge dafür, dass die Verbandsgemeinde Brohltal mit ihren 17 Ortsgemeinden in eine gesicherte Zukunft sehen könne.

Zu dieser Einschätzung kam Landrat Jürgen Pföhler nach einem Informationsbesuch. Die ganztägige Rundreise mit Bürgermeister Johannes Bell führte über neun Stationen - unter anderem die Brohltal-Klinik Sankt Josef Burgbrohl, fünf Firmen und den Jugendtreff in Spessart - und mündete in einen Meinungsaustausch mit Ortsbürgermeistern und Fraktionssprechern des VG-Rates in Kempenich.

"Die Entwicklung der Kommunen liegt mir besonders am Herzen", meinte Pföhler. Denn ein Kreis könne nur dann zukunftsfähig sein, wenn auch die Kommunen neue und fortschrittliche Ideen entwickelten. Wegen der angespannten Lage der öffentlichen Haushalte gelte es daher, sich auf vorhandene Stärken zu konzentrieren und diese auszubauen. In der VG Brohltal werde dies beim Tourismus vorbildlich praktiziert. Burg Olbrück, Vulkan-Express, Brohltal-Radweg, der Vulkanpark Brohltal/Laacher See, eingebettet in eine reizvolle Landschaft, seien Besuchermagneten erster Klasse, so der Landrat.

Zugleich hob Pföhler die gute Zusammenarbeit mit der Verbandsgemeindeverwaltung und Bürgermeister Bell hervor. Beeindruckend sei das mittelstandsfreundliche Klima in der VG Brohltal. Die Firma Akroplastik im Gewerbegebiet Brohltal-Ost sei einer der größten Arbeitgeber im AW-Kreis und habe für 17 Millionen Euro eine neue Produktionsfläche geschaffen. Die benachbarte Dr. Eckel GmbH habe jüngst weitere 5,5 Millionen Euro in ihren Betriebsstandort investiert. Die Heuft Systemtechnik GmbH in Burgbrohl sei ein Technologieführer bei Qualitätssicherung und Automatisierungstechnik. Die Adams Holzbau-Fertigbau GmbH (Niederzissen) sei ein Aushängeschild für modernen Holzbau und habe bei der Sanierung der Realschule plus in Niederzissen zum Niedrigenergiehaus mitgewirkt und das Gebäude der Umweltlernschule des Kreises am Abfallwirtschaftszentrum "Scheid" errichtet. Die Wolfcraft GmbH (Kempenich), Mitbegründer der deutschen Heimwerkerbranche, habe weitere Millioneninvestitionen vorgenommen. Und: Die Firmen der Gebrüder Rhodius in Burgbrohl seien seit Generationen etablierte Aushängeschilder der Wirtschaftskraft im Brohltal. Pföhler: "Das alles sind erfreuliche Fakten. Der Wirtschaftstandort Brohltal brummt."

Der Kreis unterstützte das Brohltal auf breiter Basis. Als Beispiele nannte der Landrat 20 Baumaßnahmen bei den Kreisstraßen (2,3 Millionen Euro Investitionen seit 2000): jüngst die K 50 in der Ortsdurchfahrt Oberzissen, aktuell die K 70 von Maria Laach Richtung Kreisgrenze nach Bell. Bei der Sanierung der Landesstraße 82 am Ortsausgang von Wehr in Richtung Glees sei der Durchbruch gelungen, das Land habe das Geld im neuen Landesstraßenbauprogramm eingeplant. Der Breitbandausbau für schnelle Internetverbindungen mache große Fortschritte. Besonders das Gewerbegebiet Kempenich-Spessart profitiere von der Firma Inexio, Hohenleimbach sei jetzt ebenfalls versorgt. Der Windpark Weibern/Rieden übernehme eine wichtige Rolle bei den erneuerbaren Energien im Kreis.

In der Förderung für Vereine und das Ehrenamt habe der Kreis seit 2001 rund 163 000 Euro für 118 Maßnahmen ins Brohltal bewilligt. Beispiele aus 2013: Steinhauerverein Weibern, Sporthaus FC Spessart, Umkleidekabinen SV Burgbrohl. Beim AW-Förderprogramm Ländlicher Raum hätten 26 Maßnahmen 250 000 Euro an Investitionen angeschoben, jüngst beispielsweise in Glees (Bolzplatz), Schelborn (Dienstagsworker) und Wehr (Spielplätze).

Sämtliche Ortsgemeinden verfügten über ein Dorferneuerungskonzept. Oberzissen, Niederzissen und Spessart seien aktuell als Investitionsschwerpunkte der rheinland-pfälzischen Dorferneuerung anerkannt, verbunden mit Förderzusagen für sechs Jahre. Die kommunale Dorferneuerung habe beispielsweise in Niederzissen gegriffen (ehemalige Synagoge und Marktplatz), Niederzissen-Rodder (Jugendräume in der Alten Schule), Weibern (Landschaftspark Talaue) sowie in Wehr (Wanderroute Kesselweg).

Und: Für private Maßnahmen der Dorferneuerung habe die Kreisverwaltung seit 2000 mehr als 1,7 Millionen Euro in 118 Maßnahmen befürwortet.

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