Rheinenergie Kraftwerke schreiben rote Zahlen

KÖLN · Die Rheinenergie ist nach den Worten des Vorstandschefs Dieter Steinkamp "vergleichsweise gut durch das Jahr 2014 gekommen". Die milde Witterung hat den Absatz von Strom, Gas und Fernwärme sinken lassen.

Außerdem sorgt die energetische Sanierung, etwa das Dämmen von Häusern, dafür, dass die Kunden weniger Energie brauchen. So sank der Umsatz der Rheinenergie ohne deren Tochtergesellschaften von 2,4 Milliarden Euro im Vorjahr auf 2,3 Milliarden.

Das Ergebnis vor Steuern ging von 175 auf 134 Millionen zurück. Ursprünglich erwartet hatte die Rheinenergie rund 160 Millionen. Der Überschuss sank weniger stark auf 130 Millionen Euro. 105 Millionen erhält der Kölner Stadtwerkekonzern, 25 Millionen Minderheitsaktionär RWE.

Die Lage bei den konventionellen Kraftwerken sei unbefriedigend, so Steinkamp. Wegen der Energiewende kommen sie weniger zum Einsatz. Im Sommer soll das Gaskraftwerk Niehl 2 für mehrere Wochen abgestellt werden. Die Kraftwerke schrieben rote Zahlen, sagte Finanzvorstand Dieter Hassel. Voraussichtlich seien sie auch im kommenden Jahr noch negativ. Das Unternehmen habe aber mit bilanziellen Maßnahmen die Verluste abgedeckt. Die alten Gaskraftwerke wurden vollständig abgeschrieben. Um 46 Millionen Euro wurde der Bilanzansatz korrigiert. Das entspricht dem Erlös aus dem Verkauf eines 49,9-prozentigen Anteils am Versorger Belkaw.

Deutliche Verbesserungen gebe es, wenn im Sommer 2016 das neue Kraftwerk Niehl 3 ans Netz gehe, so Hassel. Es soll vor allem Fernwärme produzieren. Neu angeschlossen an das Fernwärmenetz wird zunächst der Stadtteil Mülheim. Dazu wird gerade eine Versorgungsleitung unter dem Rhein gebohrt. In den nächsten zehn bis 15 Jahren sollen weitere Stadtteile folgen, etwa Teile von Deutz oder der Innenstadt. Mit sieben Millionen Euro werde der Ausbau der Transportleitung auf die rechte Rheinseite vom Land NRW und der EU gefördert, so Steinkamp. Er sei sonst nicht wirtschaftlich. Den Ausbau der Verteilnetze finanziere die Rheinenergie aber komplett selbst.

Der Ausbau des Fernwärmenetzes ist eine Maßnahme, mit der sich die Rheinenergie auf die Zukunft vorbereitet. Außerdem will das Unternehmen weiter in erneuerbare Energien investieren. Die Erzeugungsleistung aus Wind, Sonne und Biomasse soll in den nächsten fünf Jahren von derzeit 160 Megawatt auf 300 Megawatt steigen. Das Unternehmen arbeitet auch an Angeboten rund um das vernetzte Zuhause. Und Geschäftskunden soll etwa das Betreiben von Arealnetzen in Industriegebieten oder das Energiedatenmanagement angeboten werden. Das Stammgeschäft soll abgesichert werden. Hier lasse sich weiter Geld verdienen, sagte Steinkamp. Im laufenden Jahr peilt die Rheinenergie einen Umsatz von 2,3 Milliarden und ein Ergebnis vor Steuern von etwa 150 Millionen Euro an.

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