Kommentar Konsequenter Schritt

Mit der Ausgliederung von Unternehmensteilen hat Bayer gute Erfahrungen gemacht. Vor rund neun Jahren bündelten die Leverkusener ihre Chemie- und Teile der Kunststoffaktivitäten und brachten sie unter dem Kunstnamen Lanxess an die Börse.

Es wurde eine Erfolgsgeschichte: Der einst mäßig profitable Geschäftszweig hat sich seither gemausert und ist seit zwei Jahren eine feste Größe im Dax. Der Umsatz des Kölner Konzerns kletterte von gut sechs Milliarden Euro zu Zeiten des Börsengangs auf mehr als acht Milliarden Euro im vergangenen Jahr.

Nun also bringt Bayer seine mit gut elf Milliarden Euro Jahresumsatz weitaus größere Kunststoffsparte an die Börse, um sich noch mehr auf die Bereiche Pharma und Agrarchemie zu konzentrieren.

Dieser Schritt ist konsequent und dürfte sich für Bayer langfristig auszahlen, denn letzten Endes werden sich Unternehmen im internationalen Wettbewerb nur behaupten können, wenn sie in ihrer Branche zu den Größten zählen. Und das gelingt umso seltener, je breiter ein Unternehmen aufgestellt ist.

Zu den ersten Profiteuren der Konzentrationsstrategie zählen die Bayer-Aktionäre. Allein die bloße Ankündigung des nach der Telekom zweitgrößten deutschen Börsengangs verhalf dem Bayer-Papier gestern zu einem weiteren kräftigen Aufschwung. Noch nie war das Unternehmen mehr wert.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort