Höhere Gewerbe- und Grundsteuer Kommunen heben Steuersätze an

Bonn · Die Kommunen drehen weiter an der Steuerschraube: Alfter, Neunkirchen-Seelscheid, Rheinbach und Swisttal haben bei der Gewerbesteuer (GewSt) und der Grundsteuer B (GrStB) die Hebesätze erhöht.

Das zeigt eine Umfrage des Deutschen Industrie- und Handelskammertags (DIHK) zu den Hebesätzen in allen deutschen Gemeinden ab 20 000 Einwohnern.

Der Hebesatz bestimmt, wie viel Steuern ein Unternehmen bezogen auf seinen Gewinn zahlen muss. In die Berechnung fließen unterschiedliche Posten ein, darunter die Aufwendungen für Mieten.

Firmen, die an verschiedenen Standorten vertreten sind, zahlen auch an allen Standorten Gewerbesteuer. So profitiert der Süßwarenkonzern Haribo durch seinen Umzug in die Grafschaft von einem deutlich geringeren Hebesatz.

Im IHK-Bezirk Bonn/Rhein-Sieg haben auch Ruppichteroth und Windeck ihre Grundsteuer B erhöht. Bei allen anderen Kommunen im Bezirk sind die Gewerbesteuer- und Grundsteuerhebesätze im Haushaltsjahr 2014 unverändert geblieben.

Im Bundesdurchschnitt wurde die Gewerbesteuer innerhalb des Jahres um einen Prozentpunkt angehoben, die Grundsteuer B sogar um vier Punkte. Die Hebesätze in Nordrhein-Westfalen liegen etwas über dem bundesweiten Durchschnitt.

"Die Kommunen haben mit ihrer Hebesatzpolitik einen großen Einfluss auf die Standortattraktivität", sagt Detlev Langer, Bereichsleiter Recht und Steuern der IHK Bonn/Rhein-Sieg. "Die Verschuldung vieler Städte engt die eigenen Handlungsspielräume ein."

Viele Kommunen versuchten ihren Sanierungsbedarf offensichtlich nicht über Einsparungen, sondern über Einnahmeerhöhungen zu finanzieren. An der Steuerschraube dürfe aber nicht weiter gedreht werden, fordert Langer.

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