Gewerkschaft Verdi begrüßt Beschluss der Deutschen Bank

BONN · STREIK 2000 Mitarbeiter protestieren vor Bonner Postbank-Zentrale. Viele Filialen bleiben geschlossen

Die Gewerkschaft Verdi sieht den Verkauf der Postbank-Mehrheit durch die Deutsche Bank als Chance für die Bonner Tochter und deren Beschäftigte. Die Postbank könne so "als kundenorientierte Bank an die gute Entwicklung der letzten Jahre anknüpfen ... ohne künftig den Restriktionen einer besonders regulierten, global agierenden Bank zu unterliegen", erklärte Verdi am späten Freitagabend. "Der Postbank wird mit dem Börsengang zugleich eine neue Wachstumsperspektive erschlossen."

Noch am Nachmittag hatte die Gewerkschaft zu Protestaktionen aufgerufen, unter anderem in Bonn: "Postbank-Verkauf bereits vollzogen?" Der Spruch auf dem Streikschild, das ein Demonstrant gestern zur Zentrale der Postbank mitbrachte, spiegelte die Befürchtung derer wider, die sich dort gestern versammelt hatten. Parallel zum Streik in Frankfurt am Main waren rund 2000 Mitarbeiter der Bank in Bonn dem Aufruf der Gewerkschaft Verdi gefolgt, um mit Live-Musik und viel Lärm gegen den Verkauf der Postbank und für einen längeren Kündigungsschutz zu demonstrieren.

Enttäuscht und auch ein bisschen wütend sei man, sagte der Besitzer des Schildes. "Verkaufen wäre ja in Ordnung, wenn die Arbeitsplätze dauerhaft erhalten blieben." Jetzt aber sei von Stellenstreichungen die Rede. "Wenn sie nicht vorhätten, Arbeitsplätze abzubauen, würden sie uns den Kündigungsschutz ja geben. Ein bisschen Angst hat man schon."

Die Demonstration gestern war Auftakt zu einer dreitägigen Arbeitsniederlegung: Viele Filialen in NRW und anderen Bundesländern wie Rheinland-Pfalz blieben geschlossen. kpo/dpa

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