Handel in Deutschland Geschäft mit Technik boomt

KÖLN · Auch in diesem Jahr werden wieder Smartphones, Fernseher oder Kaffeemaschinen unter dem Weihnachtsbaum liegen. Das treibt den Umsatz des Technik-Handels, so der Bundesverband Technik des Einzelhandels (BVT) am Mittwoch in Köln. Der erwartet im laufenden Jahr ein Umsatzplus von vier Prozent auf 56,4 Milliarden Euro.

"Beim Umsatz liegen wir gut im Rennen", sagte Willy Fischel, der Geschäftsführer Bundesverband Technik im Einzelhandel. 21 Prozent des Jahresumsatzes erzielt die Branche in den Monaten November und Dezember. Da zähle jeder Tag bis zum Jahresende. Endspurt also. "Um die vier Prozent Wachstum zu schaffen, muss noch eine Schüppe obendrauf", sagte Fischel.

Umsatztreiber sind Smartphones. 24 Millionen dieser Alleskönner werden in diesem Jahr in Deutschland verkauft, so Jürgen Boyny von der Gesellschaft für Konsumforschung. Sie schieben auch Trendthemen wie etwa Smarthome an. Mit Apps lassen sich Heizungen von unterwegs aus steuern oder aber Hausbeleuchtung und Rolladen, um möglichen Einbrechern ein bewohntes Haus vorzutäuschen. Den Trend zum Smarthome gebe es schon länger, so Fischel. Jetzt gebe es auch nennenswerte Umsätze.

Andererseits dämpfen Smartphones etwa den Absatz von Kameras, weil sie vor allem einfache Modelle ersetzen, oder auch von MP3-Spielern, weil auch sie Musik wiedergeben können.

Gefragt sind auch internetfähige TV-Geräte, kleine Küchenmaschinen, die durchaus auch einen vierstelligen Betrag kosten können, und Geräte für Gesundheit und Körperpflege wie elektrische Zahnbürsten und Lockenstäbe. Es würden etwa elf Prozent mehr Produkte zur Zahnpflege verkauft als im Vorjahr. Bei Elektrogroßgeräten wie Wäschetrocknern seien energiesparende Modelle im Trend, berichtete Jürgen Boyny.

Der Löwenanteil mit 35 Prozent der Umsätze entfällt auf Computer, Artikel zur Telekommunikation kommen auf 17 Prozent, Weiße Ware und Consumer Electronics, also Fernseher und Hifi-Geräte, auf jeweils 15 Prozent. Dabei ist der Umsatz mit Fernseher rückläufig, weil sie billiger werden. Abgesetzt werden 8,2 Millionen Geräte.

Auch angesichts eines leicht um einen Prozentpunkt auf 68 Prozent gesunkenen Umsatzanteils war der stationäre Fachhandel wichtigste Einkaufsquelle. Der Internethandel legte um einen Punkt auf 25 Prozent, zuwährend sonstige Einkaufsquellen wie etwa Warenhäuser und Verbrauchermärkte ihren Anteil bei sieben Prozent stabil hielten. Dabei sei der stationäre Handel längst auch im Internet vertreten, so Verbandsgeschäftsführer Fischel.

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