Kommentar Genetischer Code

Geht doch. Schon kam Pessimismus auf, als im Januar die Exporte der deutschen Wirtschaft einknickten. Der Zuwachs im Februar bessert die Stimmung.

Das sollte auch so sein. Denn der Exporterfolg ist nicht nur Folge des lauen Euro-Lüftchens, das die Geschäfte von Auto- und Maschinenbauern, von Chemiekochern und Elektroschraubern befördert.

Der schwache Euro mag den Exporteuren geholfen haben. Vor allem aber haben sie sich die neuen Märkte außerhalb des Euroraumes mit Investitionsmut, hoher Fertigungsqualität und Servicebereitschaft erschlossen. Das gilt immer mehr auch für die mittelständischen Zulieferer der deutschen Vorzeige-Exporteure.

Im Ausland erzeugt das zuweilen Neid, gar beißende Kritik, in die im Inland auch die Gewerkschaften einstimmen: Wer Löhne drücke und sich so wettbewerbsfähig mache, überschwemme fremde Märkte, schaffe aber zu wenig Kaufkraft, um auch bei anderen einzukaufen. Da ist was dran. Und deshalb sind die Gewerkschaften derzeit bemüht, respektable Lohnabschlüsse zu erstreiten.

Das geht gut, so lange zwei Voraussetzungen beachtet werden: Die Wettbewerbsfähigkeit muss erhalten bleiben. Und die Freiheit des Handels auch. In einem Land, wo jeder vierte Arbeitsplatz direkt oder indirekt vom Export abhängt, sollten diese Voraussetzungen zum genetischen Code des Gemeinguts gehören.

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