Oppenheim-Prozess Ex-Manager Pfundt lehnt Angebot des Gerichts ab

KÖLN · Die 16. Große Strafkammer des Kölner Landgerichts und der ehemalige Oppenheim-Manager Dieter Pfundt (62) liegen weit auseinander. Und so lehnte Pfundt über seinen Anwalt Felix Dörr am Mittwoch den Verständigungsvorschlag des Gerichts aus der vergangenen Woche ab.

Bei diesem Deal, den die Strafprozessordnung ausdrücklich vorsieht, hatte das Gericht, das die Ex-Banker der schweren Untreue für schuldig hält, Pfundt eine Strafe zwischen 20 und 32 Monaten in Aussicht gestellt. Das ist mehr als die Staatsanwaltschaft in einer Einschätzung im Oktober angegeben hatte. Und dabei verlangt das Gericht Geständnisse, während die Staatsanwaltschaft ohne die in der Regel strafmildernden Geständnisse kalkuliert hatte.

Ein Geständnis könne Pfundt nicht ablegen, führte sein Anwalt Felix Dörr aus. Sein Mandant habe die Bank nicht bewusst schädigen wollen, er habe vielmehr mit Blick auf die Interessen der Bank gehandelt. Er habe auch keine persönlichen Interessen verfolgt, und außerdem müssten unterschiedliche Zuständigkeit beachtet werden.

Das Gericht hatte dagegen auf das Einstimmigkeitsprinzip in der Führung abgehoben. Friedrich Carl Janssen hatte sich keinen Vorschlag unterbreiten lassen. Matthias von Krockow, und Christopher von Oppenheim, die mit einer Strafe von zwei bis drei Jahren beziehungsweise 22 bis 34 Monaten rechnen müssen, wollen sich ebenso wie die Staatsanwaltschaft am Mittwoch äußern.

Gutachter Michael Lakämper legte gestern außerdem neue Bewertungen für die Immobilien in Frankfurt vor, die die Bank 2008 angekauft hatte.

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