Krisenherde, Sanktionen, starker Euro Die Wirtschaft schlägt Alarm

BONN/KÖLN · Die internationalen Krisen, die Russland-Sanktionen und der starke Euro holen die deutsche Wirtschaft ein; die Konjunkturerwartungen haben sich deutlich eingetrübt.

Auch im Köln/Bonner Raum gehen die Unternehmen von einem geringeren Wachstum aus. "Die Wirtschaftsentwicklung wird von den Firmen in der Region nicht mehr ganz so positiv gesehen", sagte Michael Schmaus, Konjunkturexperte bei der Industrie- und Handelskammer (IHK) Bonn/Rhein-Sieg.

Betroffen sei vor allem die exportorientierte Industrie, sagte Arnd Klein-Zirbes, Sprecher der IHK Köln. Weil unter den mehr als 200.000 Unternehmen in der Region besonders viele Dienstleister seien, werde die Konjunkturabschwächung in Köln/Bonn weniger stark ausfallen als bundesweit. "Die Nachfrage aus dem Inland ist nach wie vor gut", sagte Klein-Zirbes.

Im August haben sich die Konjunkturerwartungen deutscher Finanzexperten so stark verdüstert wie seit über zwei Jahren nicht mehr. Der Absturz überraschte viele Ökonomen. An der Frankfurter Börse gab es gestern deutliche Kursverluste.

Auch das Bundeswirtschaftsministerium stellt fest, dass die deutsche Wirtschaft an Fahrt verloren habe. Die Wirtschaftsleistung dürfte sich nach Einschätzung des Ministeriums im zweiten Quartal sogar abgeschwächt haben. "Insgesamt hat sich die Stimmung in der Wirtschaft spürbar eingetrübt", schreibt das Ministerium zur Lage im August. Die Daten zur Wirtschaftsentwicklung stellt das Statistische Bundesamt morgen vor.

Die Arbeitgeber warnten angesichts der sich verschlechternden Konjunkturerwartungen vor überzogenen Hoffnungen auf Lohnerhöhungen.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Viel Potenzial bei Ungelernten
Kommentar zur Arbeitslosenquote Viel Potenzial bei Ungelernten
Zum Thema
Aus dem Ressort