Spekulationen um Zukunft der Postbank Deutsche Bank meldet Gewinn

FRANKFURT · Die Deutsche Bank sieht sich auf gutem Kurs: Sie sei stabiler, stärker, besser ausbalanciert und sicherer als Anfang 2012, bilanzierte Co-Chef Jürgen Fitschen gestern.

 Die Postbank hat ihren Sitz in Bonn. FOTO: DPA

Die Postbank hat ihren Sitz in Bonn. FOTO: DPA

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2012 hatten Anshu Jain und er den Vorstandsvorsitz der Bank übernommen. 2014 konnte das Geldhaus immerhin überraschend einen Nettogewinn von 1,7 Milliarden Euro für das vergangene Jahr präsentieren, eine Milliarde mehr als 2013.

Denn im vierten Quartal hatte die Bank entgegen Analystenerwartungen schwarze Zahlen geschrieben, 441 Millionen Euro standen unter dem Strich. Vor einem Jahr hatte sie zwischen Oktober und Dezember noch 1,4 Milliarden Euro Verlust verbucht. Dafür gab es verschiedene Gründe: Im Anleihehandel konnte sie Marktanteile gewinnen, außerdem legte sie nur 200 Millionen Euro für Rechtsrisiken zurück.

Gern hätte sie da offenbar stärker vorgesorgt, schließlich steht der Vergleich im Skandal um manipulierte Zinsen (Libor) noch aus. Doch da sie von den zuständigen Aufsichtsbehörden offenbar noch keine konkreten Anhaltspunkte über die Höhe der Strafzahlungen hat, durfte sie aus bilanzrechtlichen Gründen nicht mehr zurückstellen. Neben den Rechtsrisiken, für die das Geldhaus inzwischen mit 3,2 Milliarden Euro vorgesorgt hat, will die Bank weiter Kosten sparen.

Immerhin steuerte das Investmentbanking im vierten Quartal 516 Millionen Euro Bruttogewinn bei, während das Privatkundengeschäft inklusive Postbank mit 55 Millionen Euro nur ein Viertel seines Vorjahresergebnisses erwirtschaftete. Die Sparte litt unter den Erstattungen von Kreditgebühren, die der Bundesgerichtshof den Kreditinstituten verordnet hatte.

Ob aber die Postbank verkauft wird, dazu gab es keine klare Aussage. So meinte Co-Chef Jürgen Fitschen, es gebe bei deren Integration keinen Grund, von den Initiativen abzuweichen, die werde man konsequent fortsetzen: "Denn es gibt keine Entscheidung in unserem Strategieprozess", sagte er. Das Modell der Universalbank habe jedoch für die Kunden "einzigartige Vorteile". Immerhin gab es eine klare Ansage zum Heimatmarkt Deutschland:

"Anshu hat gesagt, es war ein Eckpfeiler, und ich kann ergänzen: Es wird auch einer bleiben. Punkt, aus." Alle anderen konkreten Äußerungen zur Strategie aber müssen bis zum Frühjahr warten.

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