Verkehrsverbund Rhein-Sieg kündigt Preiserhöhungen an Bus- und Bahnfahren wird in der Region teurer

BONN/REGION · Der Verkehrsverbund Rhein-Sieg (VRS) wird zum 1. Januar 2015 die Ticketpreise um durchschnittlich 2,8 Prozent erhöhen. Das teilte das Unternehmen am Dienstag mit. Den gleichen Schritt wird der VRS noch einmal zu Beginn des Jahres 2016 vollziehen. Ausgenommen von der Erhöhung sind in beiden Jahren lediglich Einzeltickets für Kinder und Erwachsene.

Wer sich also im Januar 2015 ein Monatsticket für Bus und Bahn kauft, bezahlt statt bisher 87,60 Euro gut 2,50 Euro mehr dafür und landet bei rund 90 Euro. 2016 wären dann schon knapp 93 Euro fällig.

Laut VRS-Sprecher Holger Klein wird sich kein Ticket deutlich mehr als um 2,8 Prozent verteuern. Die endgültige Preistabelle soll Ende September veröffentlicht werden. "Durch die Kommunalwahl hält die neu zusammengesetzte Verbandsversammlung ihre konstituierende Sitzung erst im September ab.

Daher musste noch in alter Zusammensetzung über die Erhöhung entschieden werden, da wir Zeit brauchen, um die Preise zu berechnen und in die Automaten einzuspeisen", sagte Klein. Trotz sinkender Kraftstoffpreise sei diese Erhöhung notwendig, die mehr als doppelt so hoch ist wie die Jahresinflationsrate von derzeit 1,3 Prozent. "Durch die Tarifverhandlungen sind die Personalkosten gestiegen, das haut richtig rein", sagte Klein. Zudem machten gestiegene Energiekosten durch die EEG-Umlage bis zu 0,5 Prozentpunkte der Erhöhung aus.

"Durch die Festlegung der neuen Tarife haben wir sowohl die Kostenentwicklung bei den Verkehrsunternehmen angemessen berücksichtigt, als auch dafür Sorge getragen, dass den Fahrgästen weiterhin ein attraktiver und bezahlbarer Nahverkehr angeboten werden kann", sagte der Vorsitzende der VRS-Verbandsversammlung, Bernd Kolvenbach.

Erst zu Jahresbeginn hatte der VRS die Preise um durchschnittlich 3,6 Prozent erhöht. Schon damals wurde dieser Schritt mit gestiegenen Kosten bei Löhnen, Material und Energie begründet. 2013 waren die Preise sogar um 3,9 Prozent erhöht worden. Nach einer vom VRS in Auftrag gegebenen Studie musste der Verkehrsverbund 2011 mit rund 300 Millionen Euro öffentlichen Mitteln unterstützt werden, um das Defizit auszugleichen. Die Gesamtkosten von rund 840 Millionen Euro wurden demnach nur zu gut 60 Prozent von Fahrgeldeinnahmen gedeckt.

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