Schulzentrum Berkum Zum Geburtstag wird Genscher Namenspate

WACHTBERG · Zum 40. kann man sich ruhig ein wenig aufhübschen, sich den Anforderungen der Zeit stellen. Und so ist eine Woche vor dem großen Festakt im Schulzentrum Berkum noch vieles im Fluss. Sowohl in der Grund- wie auch der Sekundarschule liegen die Decken offen, arbeiten Handwerker an Kabeln und Brandschutz, beherrschen Werkzeuge das Bild.

 Sekundarschulleiter Hendrik Heimbach freut sich, dass seine Einrichtung von Freitag an den Namen Hans-Dietrich Genschers trägt. Die Umbenennung erfolgt beim Festakt des Schulzentrums.

Sekundarschulleiter Hendrik Heimbach freut sich, dass seine Einrichtung von Freitag an den Namen Hans-Dietrich Genschers trägt. Die Umbenennung erfolgt beim Festakt des Schulzentrums.

Foto: Friese

„Wir sind zuversichtlich“, sagt dennoch Hendrik Heimbach, Leiter der Sekundarschule Wachtberg. Bis zum 30. September soll das Gröbste erledigt sein.

Was an jenem Freitag auf jeden Fall Geschichte sein wird, ist die Bezeichnung Sekundarschule. Wie berichtet, nimmt die profilierte Hauptschule den Namen des verstorbenen Wachtberger Ehrenbürgers Hans-Dietrich Genscher an. „Die Idee kam seinerzeit aus der Schule heraus, da dieser große Europa-Politiker, der sich zugleich immer regional engagiert hat, gut zu unserem Profil passt“, sagt Heimbach.

Schon in der nächsten Projektwoche soll sich eine Gruppe mit dem Europa-Gedanken beschäftigen und überlegen, wie man Genschers politisches Erbe noch mehr ins Schulprogramm integrieren kann. Zur Umbenennung während des Festaktes ist auch die Familie des langjährigen Außenministers eingeladen.

Der Name ändert sich zwar, das, was die Schule für Heimbach ausmacht, jedoch nicht. „Wir arbeiten weiterhin als profilierte Gemeinschaftshauptschule. Das heißt, dass die Schüler der Jahrgangsstufen 5 bis 9 äußerlich differenziert in Basis- und Erweiterungsklassen in den Haupt- und vielen Nebenfächern unterrichtet werden“, erklärt der Leiter. Am Ende stehen der Haupt- oder Realschulabschluss. Von den 380 Schülern stammt ein Drittel aus Bonn, der Rest aus Wachtberg und Meckenheim. „Viele kommen bewusst zu uns, gerade in höheren Stufen und trotz weiterer Anfahrt“, sagt Heimbach. Das spricht für eine gute Arbeit des 29-köpfigen Kollegiums.

Genau wie die Sekundarschule unterrichtet auch die GGS Drachenfelser Ländchen Flüchtlingskinder, derzeit 15. „Manche lernen so schnell Deutsch, dass wir sie schon nach einem Jahr aufs Gymnasium schicken können“, erzählt Norbert Schulten. 2014/15 kam er als kommissarischer Leiter aus Villip-Pech und übernahm letztes Jahr offiziell. Mit ihm sind 24 Lehrer für 292 Schüler zuständig. „Ich freue mich über jeden Tag, den ich hier verbringen kann“, sagt er, und man glaubt es ihm. Wünschen würde er sich, mit dem Kollegium noch mehr in Richtung Neue Medien vorstoßen zu können. „Unsere Grundschüler sind gehalten, Probleme selbstständig zu besprechen und Lösungen zu finden. Dann könnten sie diese besser präsentieren“, meint Schulten. Aber das sei natürlich auch eine finanzielle Frage.

Daran könnte auch der Wunsch von Kollege Heimbach scheitern. „Es wäre toll, wenn wir eines Tages Schulsozialarbeiter hätten.“ Zum einen wegen der Flüchtlinge, 2015 waren es 33, zum anderen aber auch, weil die Zahl der Schüler mit Problemen zunehme.

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