Wachtberger Studio- und Jugendbühne Weihnachtsmärchen mit zwei Generationen

Wachtberg · Die Tanzschuhe sitzen, die Tänze noch nicht. Julia, Yasmin und Christina haben noch ein wenig Zeit, sie einzustudieren. Als Prinzessinnen Mienchen, Fienchen und Rosienchen treten die drei beim alljährlichen Weihnachtsmärchen der Studiobühne auf.

 Zwei Generationen auf der Bühne: Die Prinzessinnen interessieren sich nicht dafür, was die Köchin dem König zu sagen hat. Sie träumen von den Prinzen. Aber Johannes (l.) ist ihnen auf der Spur.

Zwei Generationen auf der Bühne: Die Prinzessinnen interessieren sich nicht dafür, was die Köchin dem König zu sagen hat. Sie träumen von den Prinzen. Aber Johannes (l.) ist ihnen auf der Spur.

Foto: Stefan Knopp

Es geht um „Die zertanzten Schuhe“. Darin bringt es den König, gespielt von Peter Schäfer, auf die Palme, dass seine drei liebreizenden Töchter jeden Tag nach neuen Schuhen verlangen, weil die vom Vortag scheinbar über Nacht zerschlissen sind. Er will herausfinden, was die Drei damit machen. Mädchen und Schuhe – das Märchen bedient scheinbar ein Klischee. Aber darum gehe es bei dem Märchen gar nicht, sagen die Prinzessinnen. Tanzen gehen, die Suche nach dem Traumprinzen, das alles heimlich hinter dem Rücken der Eltern, das sind die Jugendthemen, die die Aufführung ansprechen will.

Der König lobt einen Preis für des Rätsels Lösung aus: Wer ihm eine Erklärung liefert, darf eine der Töchter heiraten. Allerdings sind die Töchter gewitzt und wissen sich zu schützen – zum Leidwesen der Bewerber, die, wenn sie den Fall nach drei Nächten nicht aufklären, hingerichtet werden. Auch Johannes, ein Handwerksbursche auf der Walz, lässt sich darauf ein und stellt sich klüger an als seine Vorgänger. Eine wortlastige Hauptrolle, sagt Darsteller Lukas Krämer. Und scherzt: „Der Text ist meine Schwachstelle, aber ich habe gelernt.“

Lukas gehört nicht nur der Studiobühne an, die die Weihnachtsmärchen seit 35 Jahren inszeniert, sondern auch der Jugendbühne, ebenso wie Julia, Christina und Yasmin. Dass einige Mitglieder aus dem Jugendensemble bei den Märchen mitwirken, ist schon öfters vorgekommen. „Neu ist, dass sie auch Hauptrollen übernehmen“, sagt Regisseurin Petra Karrenbauer.

Das bedeutet: „Wir vollziehen derzeit einen Generationenwechsel.“ Derer habe es zwar schon viele gegeben, „aber nie so sichtbar“, so Karrenbauer. „Wir haben irgendwann gemerkt, dass uns die ganz jungen Schauspieler fehlen.“ Deshalb integriere man jetzt verstärkt die Jugend- in die Studiobühne.

„Die zertanzten Schuhe“ sei ihr Lieblingsmärchen, „weil sich Realität und Zauberwelt miteinander vermischen“. Denn seine Ermittlungen führen Johannes in eine Zauberwelt, in der verwunschene Prinzen auf ihre Erlösung warten. Karrenbauer bringt eine sehr heitere Version auf die Bühne. Wie der Nachwuchs sich darin schlägt, kann man ab 4. Dezember sehen.

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