Folgen des Unwetter Wasser aus Rückhaltebecken floss in eine Wohnung

WACHTBERG · 139 Einsatzstellen hatte Wachtbergs Feuerwehrchef Markus Zettelmeyer während des verheerenden Unterwetters am 20. Juni, dem "schwarzen Donnerstag", erfasst. Davon allein in Villip 30 sowie je 20 in Berkum und Pech. Mit vier Einsätzen schien die Gemeinde Gimmersdorf eher glimpflich davongekommen zu sein.

Die Zahl gibt aber aus Sicht von Thomas Kühlwetter, Vorsitzender der Gimmersdorfer Ortsvertretung, die Lage nicht realistisch wieder. Auf der jüngsten Sitzung der Ortsvertretung gab er daher eine Übersicht über die zahlreichen Unwetterschäden im Ort. Zudem zeigte er auf, wo Handlungsbedarf besteht. Einig waren sich alle: "Wir wollen Versäumnisse nicht nachkarten, sondern in einer konzertierten Aktion mit allen Beteiligten gegen zukünftiges Hochwasser angehen", sagte Kühlwetter.

So gehörte auch Gimmersdorf zu jenen Orten in Wachtberg, denen Hangabflüsse in bislang noch nicht bekanntem Maße zugesetzt hatten. Zahlreiche Keller standen unter Wasser: an der Weststraße nahe der K 57 ebenso wie in der Ortsmitte an den Straßen Unterdorf, Auf der Kirchhecke und Am Stockpütz. Auf dem Kommunalweg ergossen sich die Fluten dann talwärts, wo es ein Haus besonders getroffen hatte: "Hier stand der ganze Keller unter Wasser. Das sah schon bitter aus", erinnert sich Kühlwetter.

Verschont geblieben waren weder die Gaststätte am Kommunalweg noch Dorfplatz, Spielplatz und die Parkplätze. "Da sind etwa 30 bis 40 Zentimeter von dem Belag weggeschwemmt worden", so der Ortsvertretungsvorsitzende. Ein Zustand, der so nicht bleiben könne: "Hier gab es kein Hochbord, so dass das Wasser ungehindert auf den Parkplatz strömen konnte." Auch müsse man sich die Situation am Pappelweg unmittelbar gegenüber des Regenrückhaltebeckens genauer ansehen: "Hier stand am 20. Juni eine komplette Kellerwohnung unter Wasser", so Kühlwetter. "Es könnte sein, dass das Überlaufniveau in dem Becken so hoch ist, dass ein Rückstau entsteht." Das wolle die Gemeinde nun klären.

"Bei dem Unwetter ist es nach Angaben der direkten Anlieger trotz des Notüberlaufes zu einem unkontrollierten Überlauf des Beckens zum Pappelweg gekommen", sagt Gemeindesprecherin Margrit Märtens. Zusammen mit dem Überlauf aus dem Kanalnetz und dem aus dem Pappel- und Kommunalweg ablaufenden Wassers sei es zu Überflutungen des Grundstücks gekommen. "Das gesamte Kanalnetz ist für solche Unwetter nicht ausgelegt", sagte sie. Maßnahmen an dem Becken, die ohnehin wegen der Regenwassers anstehen würden, will die Gemeinde daher nutzen, um möglichst Abhilfe zu schaffen. voa

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