Dringend Unterstützung gesucht Wachtberger Tierschutzverein droht die Auflösung

Wachtberg · Der Vorstand des Wachtberger Tierschutzvereins braucht dringend Unterstützung., denn derzeit fehlen Schriftführer und Kassenwart. Sollten die Posten auch auf der nächsten Mitgliederversammlung nicht neu besetzt werden können, müsste der Verein aufgeben.

Mit knapp 40 Mitgliedern ist der Wachtberger Tierschutzverein eine kleine, schlagkräftige Gemeinschaft. Zumindest war das in dem Anfang 2017 gegründeten Verein bis zur vergangenen Mitgliederversammlung der Fall. Dort nämlich fand sich kein Ersatz für den scheidenden Kassenwart und den Schriftführer. Finden sich auch in der kommenden Versammlung keine neuen Mitstreiter, müsste der Verein aufgeben. Das wäre nicht nur für die Aktiven, sondern auch für Wachtberg ein Verlust.

„Uns erreichen viele Anrufe“, erzählt die zweite Vorsitzende des Vereins, Alexandra Kühlwetter, von der Arbeit der aktiven Mitglieder und dem Nutzen für die Allgemeinheit. Immer hat einer von ihnen das Vereinstelefon auf sein Handy umgeleitet. So erreichen Hilfesuchende nach Möglichkeit immer jemanden. Die Anliegen sind vielfältig. „Manche suchen ein Tier, anderen ist eines zugelaufen“, berichtete die Tierschützerin. Manchmal wird auch Hilfe benötigt, weil ein Tier verletzt gefunden wurde oder weil innerhalb kurzer Zeit viele streunende Katzen auftauchen. „In einem Wachtberger Ortsteil haben wir schon etliche Streuner eingefangen, kastrieren lassen und wieder ausgewildert“, beschreibt Kühlwetter die Hilfe für die betroffenen Bürger, für die die wachsende Katzenschwemme zum Problem zu werden drohte. „Diese Tiere kann man nicht vermitteln, weil sie wild leben und weder in einem Haus noch in einer Wohnung glücklich würden.“

Auch wenn verletzte oder gefundene Tiere gemeldet werden, ist der Chipleser des Vereins eine große Hilfe. Das Tier wird abgeholt, der Chip ausgelesen und der Besitzer informiert. Der ist meist heilfroh, sein Haustier wieder zuhause zu haben. Allein im letzten Jahr vermittelten die Tierschützer in Wachtberg neun Hunde, 16 Katzen und sechs Kleintiere, meist Kaninchen, in ein neues Zuhause. Vor nicht allzu langer Zeit konnte der Verein erneut einen besonders schwierigen Fall vermitteln. Eine Frau, die sich um ihre 97-jährige Nachbarin gekümmert hatte, hatte sich gemeldet. Die ältere Dame konnte nicht mehr in ihrer eigenen Wohnung leben und zog in ein Seniorenheim um. Ihren zwölf Jahre alten Kater konnte sie dorthin nicht mitnehmen. Da die fürsorgliche Nachbarin selbst eine Katze hatte, die keinen anderen Mäusejäger in ihrer Nähe duldete, konnte sie das Tier der alten Dame nicht selbst aufnehmen.

„Eine so alte Katze zu vermitteln ist nicht einfach, die hat ihre Charakterzüge und Gewohnheiten“, erklärte Kühlwetter. Mit der Befürchtung, dem Tier vermutlich kein neues Zuhause vermitteln zu können, holte sie Kater Max ab, fotografierte ihn und informierte im Internet über die Suche nach einem neuen Zuhause. „Innerhalb weniger Stunden hatte wir fünf Interessenten, nach etwas mehr als einer Woche hatte Max einen neuen Platz gefunden und gleich noch einen anderen Kater als Freund dazu“, berichtete die zweite Vorsitzende.

Alle im Verein wünschen sich, dass sie weitermachen können. „Dafür brauchen wir aber zwei neue Vorstandsmitglieder“, stellte Kühlwetter sachlich fest. Denn aus beruflichen Gründen können die beiden bisher amtierenden Vorstandsmitglieder ihr Amt nicht mehr ausüben. „Natürlich gönnen wir unseren Mitgliedern die positiven Veränderungen von Herzen“, sagte sie. Für den Verein sei allerdings der Wegfall dieses ehrenamtlichen Einsatzes ein herber Verlust. Den Arbeitsaufwand für die jeweiligen Posten schätzt die Tierschützerin auf ein bis drei Stunden in der Woche.

Der Tierschutzverein veranstaltet am Mittwoch, 5. Juni, um 19.30 Uhr einen Infoabend. In einer weiteren Mitgliederversammlung können sich Vereinsmitglieder direkt zur Wahl stellen. Wer als Nicht-Mitglied dazukommen und den Vorstand unterstützen möchte, muss aus formalen Gründen erst Mitglied werden unter www.tierschutzverein-wachtberg.de. Erst dann kann das neue Mitglied offiziell zur Versammlung eingeladen und gewählt werden.

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