Jugendtreffs in der Flächengemeinde Wachtberger Jugendbetreuer wollen Angebote bekannter machen

Wachtberg · Wachtberger Jugendbetreuer werben für ihre Angebote, die viel zu wenig angenommen werden. Vor allem die Adendorfer Blockhütte bekannter zu machen, ist ihr Ziel.

 Die Macher des neuen Jugendtreffs in Adendorf: vl. Claudia Schmidt, Svenja Schnober, Esther Küpper und Frank Fongern

Die Macher des neuen Jugendtreffs in Adendorf: vl. Claudia Schmidt, Svenja Schnober, Esther Küpper und Frank Fongern

Foto: Axel Vogel

Frank Fongern ist der Dienstälteste unter den vier Wachtberger Jugendbetreuern. Seit 26 Jahren ist er für die evangelische Kirchengemeinde im Drachenfelser Ländchen im Einsatz und betreut die Jugendtreffs in Berkum und Pech. In diesem Vierteljahrhundert hat sich einiges verändert – vor allem zum Positiven. Davon ist Fongern überzeugt. Dazu gehört beispielsweise, dass es heute insgesamt sieben Jugendtreffs gibt, die die 13 Ortschaften in Wachtberg abdecken.

„Für eine Flächengemeinde ist das sehr ordentlich“, ist er überzeugt. Früher war er allein in der Jugendarbeit unterwegs. Heute arbeitet er mit drei weiteren Kolleginnen eng zusammen, die mittlerweile die komplette Gemeinde fast ohne weiße Flecken abdecken. Dazu gehört auch Esther Küpper, die erst seit einigen Monaten dabei ist und im Auftrag der Katholischen Jugendagentur den Jugendtreff in Adendorf betreut. „Wenn man so ganz allein ist, ist das nicht so schön“, meint Fongern. „Die Jugendtreffs sind natürlich unser Schwerpunkt“, sagt Küpper. Als noch relativ neue Kollegin im Quartett, steht für sie vor allem die Werbung für den neuen Adendorfer Jugendtreff, der Blockhütte, im Mittelpunkt ihrer aktuellen Aktivitäten. „Die Blockhütte bekannter zu machen, ist zurzeit ganz wichtig“, berichtet sie.

Der Austausch mit den drei Kolleginnen ist Frank Fongern sehr wichtig. Die vier Jugendbetreuer „sitzen“ auf 3,5 Stellen. Finanziert werden sie über die Kirchen, die Gemeinde und den Rhein-Sieg-Kreis. „Wir sind sozusagen die Fantastic Four“, sagt Fongern lachend. „Mit Frank haben wir den erfahrenen Part in unserer Gruppe“, entgegnet Claudia Schmidt, die für die Gemeinde Wachtberg die Jugendtreffs in Villip und Werthhoven betreut. „Wir setzen uns alle vier bis sechs Wochen zusammen, tauschen uns aus und organisieren gemeinsame Projekte“, so Schmidt. Zu den größeren gemeinsamen Projekten gehören die Kinderdisco im Berkumer Rathaus, der Wachtberger Kinder- und Jugendtag im Sommer, die Poolparty im Herbst und der Poetry Slam im Adendorfer Kulturzentrum „Drehwerk“.

Und in den Winterferien dürfen sich die Wachtberger Pänz immer auf einen gemeinsamen Ausflug ins Phantasialand nach Brühl freuen. Svenja Schnober, die vierte im Bunde, arbeitet im Niederbachemer Jugendtreff in der Mehlemer Straße. In den Sommerferien fährt sie dieses Jahr mit 25 Kindern nach Kroatien. „Mit unseren verschiedenen Angeboten können wir fast die ganzen Sommerferien abdecken“, freut sich Schnober.

Okja – das ist die Abkürzung für die „Offene Kinder- und Jugendarbeit“. Dabei gelten die Prinzipien: Niederschwellig, offen, freiwillig und partizipativ. „Okja ist immer prozessorientiert, nie ergebnisorientiert“, erläutert Claudia Schmidt. „Der Weg ist das Ziel“, ergänzt sie. Der Auftrag: Frei von Leistungsdruck immer an den Interessen der Kinder und Jugendlichen orientiert sein. „Mit offener Jugendarbeit erreichen wir etwa zehn Prozent unserer Zielgruppe. Das ist allerdings ein Wert, der nicht nur für Wachtberg gilt“, sagt Schmidt.

Dennoch: Es könnten schon ein paar mehr Kinder und Jugendliche sein. Alle vier Jugendbetreuer beklagen vor allem ein Problem: „Wir machen so viel, aber das wird nicht wirklich wahrgenommen“, beklagt Frank Fongern. Dabei tun die vier einiges, um Werbung für ihre Arbeit zu machen. „Wir stellen uns zum Beispiel ans Einkaufszentrum in Berkum oder an Bushaltestellen und sprechen die Kinder und Jugendlichen konkret an“, erzählt Schmidt. Esther Küpper fährt sogar mit einem Van durch Adendorf, um Reklame für die Blockhütte zu machen. „Wir sind Freizeit“, propagiert sie. „Ländliche Jugendarbeit ist eben etwas ganz Besonderes“, resümiert Fongern.

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