Arbeit der Deutschen Herzstiftung Vortragsreihe der Pecher Winterakademie

BONN/WACHTBERG · Barbara Genscher, Witwe des früheren Bundesaußenministers, informiert in ihrer Eigenschaft als Schirmherrin über die Arbeit der Deutschen Herzstiftung.

 Pecher Winterakademie 2018: Vortrag von Barbara Genscher zur Dt. Herzstiftung.

Pecher Winterakademie 2018: Vortrag von Barbara Genscher zur Dt. Herzstiftung.

Foto: Axel Vogel

Barbara Genscher hat selbst erlebt, wie wichtig Aufklärung über das Thema Herzinfarkt ist. Im Sommer 1989 erlitt ihr Mann, der 2016 verstorbene frühere Bundesaußenminister und FDP-Politiker Hans-Dietrich Genscher, einen Herzinfarkt. Weil er die Symptome richtig zu deuten gewusst habe, habe er rechtzeitig einen Notarzt kommen lassen, berichtete Barbara Genscher bei ihrem Vortrag zum Auftakt der Pecher Winterakademie. Schnelle Reaktion sei besonders wichtig, betonte die Schirmherrin der Deutschen Herzstiftung: „Wenn die Symptome da sind, sollte man auf keinen Fall bis zum nächsten Morgen oder – wenn es am Wochenende passiert – bis zum Montag warten.“

Michael Mertes, beim Heimatverein Pech verantwortlich für das Programm der Winterakademie, musste die Referentin nicht lange vorstellen, die selbst in Pech wohnt. Sie und ihr Mann seien ganz selbstverständlich ein Teil der Gemeinde und ein glänzendes Gegenbeispiel zur abgehobenen Politikerelite gewesen, so Mertes. Hans-Dietrich Genscher hatte 2011 auch die erste Winterakademie eröffnet.

„Es ist ein schönes Symbol, dass wir heute in der Pecher Gnadenkirche zusammenkommen“, fand Mertes. Er schilderte bei der Vorstellung ihre Geschichte mit Flucht aus Schlesien an den Rhein. „Der Name dieses evangelischen Gotteshauses soll an Flucht, Vertreibung und Aufbau einer neuen Heimat nach dem Zweiten Weltkrieg erinnern“, erklärte Mertes den Zusammenhang.

Barbara Genscher stellte rund 90 Zuhörern die Tätigkeiten der Stiftung vor und beantwortete Fragen zur Prävention von Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Die Deutsche Herzstiftung verfolge einen ganzheitlichen Ansatz, so Genscher. Es gehe ihr nicht nur um Behandlungsmethoden, sondern auch um Vorsorge durch eine gesunde Lebensführung mit mehr Bewegung an der frischen Luft und weniger Stress. Deutschland stehe bei der Behandlung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen im internationalen Vergleich sehr gut da. Dazu habe sicher auch die Arbeit der Deutschen Herzstiftung beigetragen.

Sie wurde 1979 gegründet und hat heute mehr als 100.000 Mitglieder, zu denen auch rund 1700 Eltern herzkranker Kinder gehören. Nach der Winterakademie werden es noch mehr werden: Viele der Teilnehmer füllten noch am selben Abend einen Antrag auf Aufnahme in die Herzstiftung aus.

Die Vortragsreihe der Pecher Winterakademie bietet weiterhin ein vielseitiges Programm: Marc Eumann, Vorsitzender Richter am Landgericht Bonn, spricht am Mittwoch, 21. Februar, über die Integration junger Flüchtlinge. Weltpolitische Folgen der Umbrüche in der Türkei werden am Donnerstag, 22. März, mit dem Türkei- und Asienexperten Colin Dürkop diskutiert. Alle Veranstaltungen finden um 19.30 Uhr in der Evangelischen Gnadenkirche, Am Langenacker in Wachtberg-Pech, statt.

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