Informationsveranstaltung Späte Kritik an Straßenplänen in Wachtberg

Niederbachem · Zur Umgestaltung an Henseler Hof und Konrad-Adenauer-Straße hatten die Wachtberger viel Redebedarf. Die Kritik kommt womöglich aber zu spät.

Man kann ja verstehen, dass die Bürger eine Informationsveranstaltung zu einer Straßenumgestaltung vor ihrer Haustür sehr genau und kritisch hinterfragen. Aber die Vertreter der Gemeinde Wachtberg und des mit der Planung beauftragten Ingenieursbüros, die am Donnerstag im Henseler Hof die Beschlüsse zur Umgestaltung von dessen Vorplatz vorstellten, wunderten sich doch, dass die Kritik erst jetzt kam. Denn was da vorgestellt wurde, betonten Fachbereichsleiter Christian Pohl und der Erste Beigeordnete Swen Christian, sei das, was ab dem Herbst umgesetzt werde, und es könnten höchstens noch Details geändert werden.

Es ist das Ergebnis eines mehrjährigen Planungsprozesses im Rahmen des integrierten Handlungskonzeptes für Niederbachem. Im Lauf des Prozesses, so Pohl, sei nie von Bürgerseite gefordert worden, dass etwa die Rasenfläche vor dem Henseler Hof erhalten bleibt – sie wird mit dem grauen Pflasterstein versiegelt, mit dem auch die Konrad-Adenauer-Straße bis zum Taubenweg neu bedeckt wird. Das wurde auf der Versammlung als unzeitgemäß bemängelt.

Und auch die Barrierefreiheit war schon früher Thema: Alles wird auf eine Ebene gebracht, der Vorplatz des Hofes ebenso wie die Straße davor, die beidseitig auch Bürgersteige erhält. „Braucht man das immer?“, fragte ein Anwohner. Er wollte wissen, ob diese Barrierefreiheit nicht zulasten des Regenablaufs bei Starkregen gehe, weil der Regen zum Beispiel auch ungehindert in den Henseler Hof fließen könne. Durch die Maßnahme fallen einige Parkplätze weg, aber 14 reguläre und einer für Menschen mit Behinderung bleiben am Straßenrand und vor dem Hof erhalten. Einige davon werden vor der Bäckerei eingerichtet. Eine Teilnehmerin wies darauf hin, dass die nicht zu nah am Eingang angebracht werden dürften. Das werde man prüfen, so Christian.

Bürger wünschen Verlegung der Bushaltestelle

Einige Baumscheiben werden eingerichtet, die große Linde vor dem Hof bleibt stehen und bekommt eine Rundbank um den Stamm. Eine Anwohnerin beklagte sich über die vielen Autofahrer, die in der Straße oft viel zu schnell führen. Die Bürgersteige, die beidseitig gebaut werden, würden die Fahrbahn verschmälern, antwortete Christian, wodurch man dort automatisch langsamer fahren müsse. Eine Frau freute sich über die Bürgersteige, die den Schulweg der Kinder sicherer machen würden.

Mehrere Bürger wünschten sich, dass die Bushaltestelle, die während der etwa halbjährigen Baumaßnahme verlegt wird, dauerhaft verlegt bleibt. Fragen bezogen sich auch auf das Straßenniveau: Ein Mann wollte wissen, ob es an die Ausfahrten angepasst wird oder sich die Anwohner selbst darum kümmern müssten. Das würde die Baufirma erledigen, so die Antwort.

Die Baukosten wurden mit 950 000 Euro veranschlagt, dazu kommen noch die Planungskosten von etwa 100000 Euro. Je nach Grundstücksgröße könnte das für die Anwohner teuer werden. Ein wenig Unmut herrschte, dass der Umbau seitens der Bezirksregierung in Köln nur noch zu 50 Prozent bezuschusst wird, zu Beginn des Planungsprozesses war noch von 80 Prozent die Rede. Allerdings, sagte Christian, seien die 50 Prozent auch schon seit mehreren Jahren festgelegt und daher nichts Neues.

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