Neuer Enewa-Geschäftsführer Scheidender Beigeordneter bleibt in Wachtberg

Wachtberg · Seinen Schreibtisch im Wachtberger Rathaus muss Jörg Ostermann Ende des Jahres räumen. Seit Dienstag steht aber fest, dass der Beigeordnete nach dem Ende seiner Amtszeit für ein weiteres Jahr in Wachtberg bleibt. Er hat einen Vertrag als Geschäftsführer in Teilzeit bei der Enewa GmbH unterschrieben.

Das Versorgungsunternehmen für Energie und Wasser ist eine Tochtergesellschaft der Gemeindewerke Wachtberg und der Stadtwerke Aachen. Ostermann setzt seine Arbeit dort auf Wunsch der Gesellschafter fort, um zwei wichtige Projekte umzusetzen. Die Enewa übernimmt zum 1. Januar das Wachtberger Stromnetz von den RWE. Ab 2019 liefert sie außerdem das Trinkwasser für Niederbachem.

Ostermann war im Juli nicht als Beigeordneter der Gemeinde wiedergewählt worden, obwohl der Rat zuvor eine öffentliche Ausschreibung seiner Stelle abgelehnt hatte (der GA berichtete). „Ich hätte gerne noch acht Jahre weitergemacht“, gibt der 56-Jährige zu, der so zum Jahreswechsel in Pension geht. Trotz Zuverdienst als Geschäftsführer habe er dann „weniger als vorher“, sagt Ostermann.

Er möchte das kommende Jahr als Übergang nutzen, um die Projekte der Enewa zu Ende zu bringen und sich beruflich neu zu orientieren. „Ich habe nicht vor, dauerhaft in Ruhestand zu gehen“, betont er. Sein Nachfolger Swen Christian wechselt von der Insel Juist ins Wachtberger Rathaus und kann sich ganz auf seine Verwaltungsaufgaben konzentrieren. Der Verwaltungsrat der Gemeindewerke hatte sich in nichtöffentlicher Sitzung einstimmig für eine Fortsetzung der Zusammenarbeit mit Ostermann ausgesprochen.

Drei neue Mitarbeiter

Für den Kauf des Stromnetzes hat die Enewa einen einstelligen Millionenbetrag gezahlt. „Wir halten damit die Wertschöpfung in Wachtberg“, sagt der Geschäftsführer. Künftig sei das Unternehmen für Wartung, Zählerwechsel und die Verlegung neuer Hausanschlüsse zuständig. Dafür werden drei neue Mitarbeiter eingestellt. Ihren Strom können die Wachtberger weiterhin bei verschiedenen Anbietern beziehen. Anders sieht es mit dem Wasser aus: Seit 2013 liefert die Enewa das Trinkwasser für Wachtberg. Ausnahme bisher allerdings: Niederbachem, das seit 1962 von Bad Godesberg aus versorgt wird. Zu Ostermanns Aufgaben werden die Gespräche mit den Bonner Stadtwerken (SWB) über den Netzübergang zum 1. Januar 2019 gehören.

Die Zusammensetzung des Trinkwassers bleibt gleich, denn Enewa wie SWB beziehen ihr Wasser vom Wahnbachtalsperrenverband. „Es wird sich nur der Weg des Wassers ändern“, erklärt Ostermann. Einzig der Hochbehälter auf dem Rodderberg soll nach der Umstellung überflüssig werden.

Die Enewa GmbH hat ihren Sitz am Wachtbergring in Berkum. Seit 2015 betreibt sie auch das Wachtberger Hallenbad.

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