Kunstprojekt in Wachtberg Schüler bauen viereinhalb Meter großen Drachen

WACHTBERG · Schüler der Hans-Dietrich-Genscher-Schule arbeiten zusammen mit Künstler Willi Reiche - sogar in den Ferien. Das fertige Kunstwerk wird viereinhalb Meter hoch sein und eineinhalb Tonnen wiegen.

Fast so lange wie die Entstehung eines Menschen wird es dauern, bis der viereinhalb Meter große Drache für den Kreisel am Wachtberger Einkaufszentrum fertig sein wird. Die Idee zu dem Projekt sei Anfang des Jahres zusammen mit dem Förderverein Kunst und Kultur in Wachtberg, kurz KuKiWa, entstanden, erklärte der Pecher Künstler Willi Reiche. Zur Einweihung am Kreisel solle die Riesenechse im September stehen. Sechs Jungs aus den Abschlussklassen der Hans-Dietrich-Genscher-Schule hatten im Rahmen einer Projektarbeit acht volle Arbeitstage investiert, um zusammen mit Reiche das Gerüst der metallenen Konstruktion zu bauen. Ein weiterer Schüler dokumentierte die Arbeit.

Der Pecher Künstler beeindruckte in Wachtberg zuletzt mit seinen Kunstmaschinen bei der Hofart in Villip. Einen Teil seiner jahrzehntelangen kreativen und handwerklichen Erfahrung gab er in diesem Projekt an die Nachfolgegeneration weiter. „Wir haben zuerst die Techniken und vor allem die Sicherheitsaspekte des Schweißens besprochen, damit wir arbeiten konnten“, erzählte der Künstler, der bereits seit seiner Studienzeit ab der Mitte der Siebziger Jahre kreativ arbeitet. Ebendiese Technik setzten die Jungs ein, um die derzeit etwa 500 Kilo Rundstabmaterial und Bandeisen zusammenzufügen. Schritt für Schritt entstanden Füße, Gelenke, Rumpf, Flügel und der Kopfansatz des Wachtberger Wappentiers.

Mit der Verkleidung aus Gratschrott wird das Schwergewicht noch einige Kilogramm zulegen. „Knapp 1,5 Tonnen wird er schon wiegen, wenn er fertig ist“, schätzt Reiche. Mit einer Höhe und Tiefe von viereinhalb Metern sowie einer Spannweite von 5,2 Metern wird man das Wappentier eher nicht auf einem einfachen Anhänger zum Kreisel transportieren können. Wie der Weg zum Zielort gestaltet wird, wird noch diskutiert. „Die Flügel kann man für den Transport zusammenfalten oder aushängen“, relativierte einer der Schüler.

Um die Verkleidung anzubringen, quasi die Haut, sind noch mal einige Stunden ehrenamtlicher Mitarbeit nötig. Beim Halbzeittreffen beschlossen alle sechs am Bau beteiligten Schüler, in den Ferien noch mal die gleiche Zeit zu investieren, um das Projekt fertigzustellen.

Die Arbeit habe ihm viel Spaß gemacht, sagte Julian (16). Besonders freue ihn, dass alle sich in alle Arbeiten eingebracht hätten: „Jeder hat sich beteiligt. Von jedem von uns ist ein bisschen in diesem Drachen enthalten.“ Ahmed (16) sieht erwartungsvoll dem Tag entgegen, an dem ihr Werk für die Öffentlichkeit sichtbar wird: „Dann sehen die Menschen, dass auch junge Leute etwas leisten können.“ Dominik (15) findet, dass man aus einem solchen Projekt auch viele Erfahrungen fürs Leben mitnimmt: „Das Teamerlebnis war schon etwas Besonderes. Auch wenn es mal nicht nach der eigenen Meinung ging, haben alle in unserer Gemeinschaft zusammengearbeitet.“

Das Endergebnis könne sich sehen lassen, fanden alle drei. Für die Öffentlichkeit zu sehen sein soll der Drache spätestens zur Einweihung am 26. September um 18 Uhr.

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