Hochwasserschutz in Wachtberg Sanierung am Mehlemer Bach verzögert sich

Wachtberg · Es gibt Verzögerungen bei den geplanten Sanierungsarbeiten am Mehlemer Bach in Höhe des Dächelsberges. Der Plan wird noch auf seine Effektivität hin geprüft. Die Bagger rollen deshalb erst 2018 an.

In diesem Jahr wird es wohl nichts mehr werden, mit der ökologisch sensiblen Sanierung des Mehlemer Bachs an der L 123 vis-à-vis des Dächelsberges. Das sagte Konrad Hamacher, Projektleiter der Planungsabteilung bei der zuständigen Straßen.NRW-Niederlassung in Euskirchen, auf Anfrage. Verlaufe alles nach Plan, könne zwar im Herbst die Sanierungsmaßnahme ausgeschrieben werden, so Hamacher weiter. „Aber ich glaube nicht, dass die Bagger noch in diesem Jahr rollen werden.“ Realistisch sei vielmehr das kommenden Frühjahr.

Auch gebe es inzwischen einen Sanierungsplan, der zuvor aufwendig mit allen zuständigen Behörden, wie der Gemeinde und den Wasserbehörden des Rhein-Sieg-Kreises, abgestimmt worden sei: „Wir sind uns einig, was jetzt zu tun ist“, erklärte Hamacher. Derzeit sei ein Büro damit beauftragt worden, einen Nachweis für die Standsicherheit der geplanten Sanierungsmaßnahme zu erarbeiten. Auch gehe es darum festzustellen, so Hamacher weiter, „wie das Material angeordnet werden soll, damit es dieses Mal auch liegenbleibt“.

Wie berichtet, hatte das verheerende Unwetter am 4. Juni 2016 einen Großteil der gerade erst für rund 260.000 Euro durchgeführten Sanierung des Mehlemer Bachs an der L 123 nahe des Dächelsberges zerstört. Die Hangsicherung war Anfang 2016 notwendig geworden, weil die Böschung ins Rutschen geraten war. Dafür machten Experten Ausspülungen im Mehlemer Bach an einem Brückenbauwerk an der L 123 verantwortlich, für dessen Unterhaltung Straßen.NRW zuständig ist.

Beton zur Sicherung des Untergrunds

Bei der Sanierung im Frühjahr 2014 war vor allem mit Rücksicht auf die Natur und dort lebende seltene Vögel wie der Eisvogel auf die Verwendung von Beton verzichtet worden. Im Bach sollten sich nämlich Kleinstlebewesen ansiedeln, und das sei mit Beton nicht möglich, gaben Fachleute zu Bedenken. Stattdessen kamen mit Steinen gefüllte Gabionen zur Bach- und Hangsicherung zum Einsatz, die jedoch das Hochwasser am 4. Juni 2016 zum Teil weggerissen hatte. Dadurch waren auch Teile des zuvor hergerichteten Hangs ins Rutschen gekommen. Wie genau das Hochwasser die schweren Steingabionen wegreißen konnte, ist noch unklar.

Klar ist aber derweil, dass die Fachleute in Sachen Beton bereits umgedacht haben. Der Baustoff kam nämlich bereits bei den ersten Sicherungsmaßnahmen im Mehlemer Bach nach dem Unwetter zum Einsatz. Für Hamacher aus ökologischer Sicht kein Problem: „Wir verwenden Beton nur zur Sicherung im Untergrund und nicht im sichtbaren Bereich.“ Die Problematik habe man auch mit den Wasserbehörden so erörtert und eine gemeinsame Lösung gefunden. Zur anstehenden Sanierung gehört laut Werner Engels, der in der Straßen.NRW-Niederlassung in Euskirchen die Maßnahme im Mehlemer Bach an der L 123 fachlich begleitet, auch die Verwendung von rund drei Tonnen schweren Wasserbausteinen.

Was die die Kosten angeht, glaubt Hamacher nicht, dass nochmals 260 000 Euro fällig werden: „Ein Großteil des Materials liegt ja noch an Ort und Stelle.“ Genaue Zahlen könne er derzeit aber noch nicht nennen.

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