Polizei rät zu Aufmerksamkeit Rätselhafter Audi mit fremdem Kennzeichen

NIEDERBACHEM · Immer wieder mahnt die Polizei im Zusammenhang mit Einbrechern: Bürger sollen wachsam sein, gerade was Auffälligkeiten in ihrem Umfeld angeht und Verdächtiges der Polizei unter 110 zu melden. Genau das hat jetzt eine Niederbachemerin gemacht, bei der über eine Woche lang ein alter Audi mit einem Kennzeichen aus Bayern akkurat geparkt vor ihrem Gartenzaun an der Drachenfelsstraße gestanden hatte.

 Ein Streifenbeamter schaut sich den Audi mit Würzburger Kennzeichen an, der über eine Woche lang in Niederbachem geparkt war.

Ein Streifenbeamter schaut sich den Audi mit Würzburger Kennzeichen an, der über eine Woche lang in Niederbachem geparkt war.

Foto: Axel Vogel

Solche Parker fallen auf, weil auf dieser wenig befahrenen Straße die Hauseigentümer praktisch seit Jahren dieselben sind, und jeder jeden kennt. Natürlich auch die Autos. Besonders sensibilisiert war die Hausbesitzerin aber, weil vor zwei Jahren vor ihrem Nachbarn schon einmal ein altes Fahrzeug – damals mit Kölner Nummernschild – geparkt worden war, das ebenfalls keinem der Anlieger zuzuordnen war. „Wenige Tage nachdem das Auto weg war, wurde in ein Haus eingebrochen, dass nur ein paar Meter entfernt liegt“, erinnert sich die Frau.

Nachdem ihre Recherchen in der Nachbarschaft nichts ergeben hatten, heftete sie einen Zettel an die Windschutzscheibe mit einer Bitte an den Fahrer: Er solle doch das Auto woanders parken, da die Hausbesitzer ihren Zaun herrichten und die Gartenhecke schneiden müsse.

Ungute Erinnerungen an Fall mit späterem Einbruch

Als auch dann nichts passierte, rief die Frau die Polizei an. Doch dort sah man keinen Handlungsbedarf, so berichtet sie, „weil der Wagen nicht als gestohlen gemeldet worden war“. Das bestätigten zwei Streifenpolizisten, die sich am Freitag den Audi mit den abgedunkelten Scheiben nochmals aus der Nähe angesehen hatte. Auch ordnungsrechtlich gab es keine Handhabe, da der abgestellte Wagen den Verkehr nicht behinderte, ordnungsgemäß angemeldet war und auch keine Kraftstoff und kein Öl ausliefen.

Trotzdem findet Ruth Braun, Sprecherin der Bonner Polizei, es genau richtig, wie die Niederbachemerin gehandelt hat: „Wenn einem etwas verdächtig vorkommt, soll man so etwas im Zweifelsfall immer der Polizei melden, wir gehen dem Ganzen dann nach.“ Schließlich so Braun, hätte es ja auch sein können, dass dem Fahrer beziehungsweise Halter des Audis „etwas passiert ist“.

Dass schien dann aber eher nicht der Fall gewesen zu sein: Denn am Freitagabend, als die Hauseigentümerin von einem Spaziergang mit ihren Hunden zurückkam, stand der Audi zwar noch da. Doch als sie ins Haus ging, setzte sich der Wagen in Bewegung, wusste sie zu berichten. „Der Fahrer hatte offensichtlich im Auto gewartet, bis ich ins Haus gehe.“

Als die Frau den Wagen wegfahren hörte, ging sie – neugierig geworden – nochmals auf die Drachenfelsstraße zurück: „Der Audi hatte an der Ecke gedreht und dann dort vor einem Haus geparkt.“ Gespannt, ob sich der Autofahrer zu erkennen gab, wartete die Hausbesitzerin noch einen Moment, aber niemand stieg aus: „Dann fuhr der Audi in der anderen Richtung davon. Das war alles schon sehr merkwürdig“, fand sie.

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