Umgestaltung Politik plant grünes Eingangstor für Pech

Wachtberg-Pech · Der Wachtberger Bauausschuss hat eine naturnahe Umgestaltung des Ortseingangs Pech auf den Weg gebracht. Dieser soll für 80000 Euro verschönert werden.

 Erste Wildpflanzen blühen schon: Der Pecher Ortseingang soll umgestaltet werden.

Erste Wildpflanzen blühen schon: Der Pecher Ortseingang soll umgestaltet werden.

Foto: Axel Vogel

Es muss wohl so langsam wirklich an der Zeit sein, dass der Ortseingang von Pech ein neues, viel schöneres Aussehen erhält. Denn einstimmig haben die Politiker des Ausschusses für Infrastruktur und Bau – bei drei Enthaltungen – für die grüne Gestaltung gestimmt, mit der sich die Ortsvertretung und der Arbeitskreis „Naturnahe Gärte in Wachtberg“ schon seit März 2017 beschäftigen.

Landschaftsarchitektin Ulrike Aufderheide vom Büro Calluna erklärte in der Sitzung noch einmal die Planung, die ursprünglich aus fünf Varianten bestand – die Günstigste bei Kosten von 20 000 Euro. Die Bürgerbeteiligung im Mai 2017 hatte den Wunsch nach einem naturnahen Umbau auf zwei Seiten an der Kreuzung Huppenbergstraße, Pecher Hauptstraße und Am Langenacker ergeben (der GA berichtete). An dieser Stelle hatte die Gemeinde zuvor mehrere Bäume gefällt, weil diese nicht mehr sicher gewesen waren. Aufgegriffen werden soll auch das Thema „Bäche“, weil mindestens sieben verschiedene durch den Ort verlaufen – bei der Zahl gingen laut Aufderheide die Meinungen ein wenig auseinander. Die Wasserläufe sollen als als fließende Formen in die Landschaftsarchitektur mit aufgenommen werden. Auch das Dorfmotto „Zum Glück gibt's Pech“ möge an einer Stelle zu lesen sein.

Ein mit Schotter verfüllter Graben wurde bereits mit Kompost versetzt, gewalzt und eingesät. Aufderheide ist es dabei wichtig, dass nur einheimische Wildpflanzen wachsen, weil sie insektenfreundlich seien. „Die passen wie ein Schlüssel in ein Schloss“, sagte sie. Es gebe starke Abhängigkeiten zwischen den Tieren und den Pflanzen. Nachdem alles zunächst etwas trostlos ausgesehen hatte, spross es dann in diesem Jahr so richtig. Das sei der versetzten Keimung der Pflanzen zu verdanken.

Bushaltestelle kostet extra

An der Ecke Pecher Hauptstraße und Am Langenacker soll nun ein terrassierter Hang geschaffen werden, auf dem Sträucher und Wildstauden wachsen sollen. Die wellenförmig verlaufenden Trockenmauern geben dem ganzen Schwung und erinnern an ein Bachufer. Gegenüber soll unter den drei Kastanien mit spiralförmig angeordneten Sitzsteinen ein Aufenthaltsraum entstehen. Dahinter kommt ein 1,80 Meter hoher, bepflanzter Wall mit Sitzmauer.

Wenn es nach den Pechern geht, wird auch die Bushaltestelle ein Hingucker, wobei da laut Christian Pohl, bei der Gemeinde zuständig für die Infrastruktur, auch die Verkehrsbetriebe beteiligt sein müssten. Ansonsten habe man sich, so Aufderheide, für die teuerste Variante entschieden. Sie liege bei 60 000 Euro plus Planungskosten. Im Haushaltsplanentwurf 2018 wurden für das Projekt 80 000 Euro bereitgestellt. Wird das genehmigt, ist die Gemeinde an der Reihe, um die Bauarbeiten auszuschreiben und umzusetzen.

„Da wird viel Geld in die Hand genommen“, kritisierte Helga Frohberg von der FDP. Sie schlug vor, erst die drei Mauern zu bauen und mit den Veränderungen an den Kastanien zu warten. „Das war viele Jahre keine Schönheit. Es war einfach kein Ortseingang“, hieß es bei der SPD. „Es ist an der Zeit, dass dieses Geld mal gut ausgegeben wird.“ Jörg Schmidt (CDU) fand, dass sich die Ausgaben für den Ort lohnten. „Die Frage ist nur, ob es jetzt bei allen Ortseingängen so gemacht wird.“ Christian Feddern schlug noch vor, dass die Vereine bei den Arbeiten ja vielleicht mit anpacken könnten, „um die Kosten zu reduzieren“.

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