Ortsfestausschuss steht vor dem Aus

Wachtberg-Berkum · Am kommenden Montag wollen die Aktiven bei einer öffentlichen Veranstaltung eine Auflösung noch einmal verhindern. Ob sie es schaffen, Menschen für ihre Arbeit zu gewinnen?

 Kirmes-Eröffnung in Berkum - Brigitte Wolf von den Berkumer Möhne beim Eröffnungstanz mit dem Zachaies

Kirmes-Eröffnung in Berkum - Brigitte Wolf von den Berkumer Möhne beim Eröffnungstanz mit dem Zachaies

Foto: Alfred Schmelzeisen

Dorfgemeinschaft Berkum

. Stehen die Dorffeste in Berkum vor dem Aus? „Hoffentlich nicht“, sagen Eduard Weik und Elmar Kallfelz vom Ortsfestausschuss (OFA) Berkum unisono. Sie hoffen, dass sie die Tradition der Dorffeste wie Kinderkarneval, Veedelszooch, Maiansingen, Kirmes und Sankt Martin demnächst in jüngere Hände weitergeben können. Allerdings ist den beiden auch klar, dass das wohl ein schwieriges Unterfangen wird. „Schon vor zwei Jahren haben wir hier bei allen dafür geworben“, berichtet Kallfelz. „Es ist schwer, Leute zu finden, die über einen längeren Zeitraum Veranstaltungen organisieren wollen. Wir brauchen eben Leute mit Zeit und Knowhow“, so Kallfelz. Seit 1972 existiert der OFA - und: „Es gab immer ein Auf und Ab“, sagt Kallfelz.

Fakt ist: Für das verbliebene kleine OFA-Team, das aus drei Männern und drei Frauen besteht, ist nach vielen Jahren des Engagements für den Ort Ende dieses Jahres definitiv Schluss. Kallfelz wird nach neun Jahren, die er neben seiner Berufstätigkeit mit angepackt hat, aufhören. Weik, der im Hauptberuf Hausmeister im Limbachstift ist, geht in den Ruhestand. Alle Vereine und Gruppierungen von Berkum sind zu einem Treffen eingeladen, so Weik. Am Montag, 12.Dezember, um 20 Uhr soll in der Gaststätte „Zu den Linden“ über die Zukunft der Berkumer Feste beraten werden. Auch interessierte Bürger, die sich für ihren Ort engagieren wollen, sind dazu eingeladen. „Gegebenenfalls haben sie neue Ideen und Konzepte, wie die Dorfgemeinschaft belebt werden kann“, so die Veranstalter. „Es wäre schön, wenn sich zum Beispiel Eltern vom Kindergarten begeistern könnten, künftig den Martinszug zu organisieren“, so Kallfelz.

Generationenwechsel in Arzdorf

Vor einer ähnlichen Situation wie in Berkum stand vor drei Jahren der Festausschuss in Arzdorf. „Die Älteren wollten nicht mehr“, erzählt der frisch gebackene Vorsitzende Hendrick Teriete, der seit Anfang des Jahres den neu gegründeten Verein führt. Gemeinsam mit zwei weiteren Freunden entschloss sich der 35-Jährige vor einem Jahr, den Generationswechsel zu vollziehen.

„Es hängt eben immer wieder vor allem an den Personen“, meint Wolfgang Kader, Festausschussvorsitzender in Adendorf. „Wir geben uns hier redlich Mühe, die Vereine arbeiten gut zusammen und wir treffen uns viermal im Jahr.“ Positive Reaktionen auf Nachfragen in anderen Ortsschaften gab es zum Beispiel auch aus Niederbachem. „Wir sind ganz zufrieden“, sagt Udo Hausmanns von der Union Niederbachemer Organisationen (UNO). „Etwa 80 Prozent unserer Mitglieder sind bei den Sitzungen immer anwesend. Wir wissen natürlich auch um unsere gute Infrastruktur durch Dorfplatz und Henseler Hof“, so Hausmanns.

So etwas fehlt in Berkum, bedauert Kallfelz: „Es gibt hier keinen vernünftigen Dorfplatz.“ Vielleicht liegt es aber auch an etwas ganz anderem: „Möglicherweise ist Berkum zu anonym“, meint Hendrik Teriete. „Bei ins in Arzdorf ist das Dorfgefüge einfach enger.“

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort