Neubau an der Seibachstraße Neues Feuerwehr-Gerätehaus in Pech ist zu teuer

Wachtberg · Das Gerätehaus in Pech dürfte zu jenen Bestandsbauten der Wachtberger Feuerwehr gehören, dessen Zustand man getrost als marode bezeichnen kann. Daher wird seit Langem über einen Neubau an der Seibachstraße diskutiert.

Im März 2016 hatte der Rat den Weg zu einem Neubau freigemacht. Grundlage dafür war die einhellige Zustimmung zur zweiten Fortschreibung des Brandschutzbedarfsplans. Nachdem im Herbst 2017 der Ausschuss für Infrastruktur und Bau die Vergabe an ein Architektenbüro beschlossen hatte, war es am Dienstagabend soweit: Architekt Joachim Klose stellte dem Ausschuss einen ansehnlichen Entwurf vor. Einziger Makel: Das Bauvorhaben ist mit rund 1,7 Millionen Euro zu teuer, insbesondere mit Blick auf den klammen Haushalt.

Keine Frage, der Entwurf von Architekt Joachim Klose ist mit seinem eleganten schnörkellosen Vorbau sowie der in Richtung Seibachstraße ausgerichteten Fahrzeughalle und den rückwärtigen Funktionsanbauten ein Hingucker. Dabei standen für den Architekten „die Funktionen für die Feuerwehr klar im Vordergrund“. So müsste etwa Platz zum Rangieren sein, und die Feuerwehrfahrzeuge müssten möglichst zügig auf die Seibachstraße gelangen können.

Den rund 100 Quadratmeter großen Dorfsaal mit einer Gesamtfläche von 225 Quadratmetern hat der Architekt auf der Rückseite des Gerätehauses vorgesehen. Die Gesamtkosten allein für den Dorfsaal bezifferte Klose auf 655.000 Euro, plus 1,7 Millionen Euro für das Gerätehaus. Dabei hat er 310.000 Euro an Kosten mit eingerechnet, die bei früheren Kalkulationen unberücksichtigt geblieben waren. Klose betonte ausdrücklich, dass „ein Mindestbedarf der Feuerwehr“ im Fokus gestanden habe.

CDU-Fraktion ist für neue Planung

CDU-Ausschussmitglied Jörg Schmidt bewertet die Präsentation so: „Das Gebäude sieht edel aus.“ Allerdings sei er von Kosten in Höhe von rund einer Million Euro ausgegangen, die ursprünglich genannt worden seien. Daher stellte er die Frage: „Muss man das haben?“ Da die ursprüngliche Dorfplatzplanung beschnitten worden sei, bekomme man einen solchen „Systembau für die Feuerwehr ein ganzes Stück günstiger“, glaubt auch CDU-Ausschussmitglied Volker Gütten. Daher plädierte er für seine Fraktion für eine „neue Planung“. Der Entwurf sei eine städtebauliche Verbesserung, hielt Architekt Klose dagegen, und Christian Pohl, Fachbereichsleiter Infrastruktur, gab zu bedenken, dass man gemäß dem Brandschutzbedarfsplans am Standort in Pech und dem „schwierigen Grundstück“ dort habe festhalten müssen.

Ausschlaggebend für den SPD-Experten Hans-Otto Schacknies sind allein verlässliche Zahlen zu dem Bauprojekt: „Wenn die Zahlen ehrlich sind, dann kostet der Bau eben so viel“, betonte er. Schließlich müsse man der Feuerwehr etwas anbieten, was dem Standard entspreche.

Einhellige Zustimmung fand der Vorschlag von Wolfgang Neusüß, der riet, die Planungen gemäß dem Beschlussvorschlag weiter zu verfolgen, allerdings unter der Maßgabe, nach Einsparpotenzial zu suchen. Ein Posten ist bereits gestrichen: „Das Thema Dorfsaal ist vom Tisch“, stellte Gemeindesprecherin Margrit Märtens am Mittwoch klar.

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