Mittelalterliche Anlage in Berkum Neuer Anstrich für die Burg Odenhausen

Wachtberg · Der Düsseldorfer Unternehmer Wolfgang Vieten lässt die mittelalterliche Burg Odenhausen derzeit aufwendig sanieren. Ein Überblick über die Arbeiten:

 Burgherr Wolfgang Vieten (rechts) und Malermeister Jan Bauer vor der Berkumer Anlage.

Burgherr Wolfgang Vieten (rechts) und Malermeister Jan Bauer vor der Berkumer Anlage.

Foto: Axel Vogel

Eigentümer Wolfgang Vieten lässt die Burg Odenhausen aufwendig sanieren. Bereits seit April sind die Arbeiten im Gange, „und werden voraussichtlich auch noch bis August dauern“, erklärte Vieten bei einem Ortstermin mit dem General-Anzeiger.

Dem gebürtigen Düsseldorfer, der in der Landeshauptstadt eine große Agentur für die Veranstaltung von Sportreisen aufgebaut hat, gehört die Burg seit zwölf Jahren. Pflege und Erhalt des denkmalgeschützten Objektes, mit dem auch die Gemeinde wirbt, sind Vieten erklärtermaßen „ein Anliegen“. Zumal er mit seiner Frau, der Schauspielerin Petra Vieten, und den drei Kindern inzwischen auch die Hälfte des Jahres in Berkum lebt.

Nachdem sich Wolfgang Vieten zunächst auf die Neugestaltung des 13.000 Quadratmeter großen Grundstückes konzentriert hatte, ist nun die Burg mit ihren rund 600 Quadratmetern Wohnfläche an der Reihe.

Burg komplett eingerüstet

Deren Geschichte reicht bis ins 11. Jahrhundert zurück, 1560 ließ Ludwig von Blankart die Wasserburg zu einer Renaissance Anlage umbauen. Bei den nun durchgeführten Arbeiten konzentriert sich Vieten vor allem auf die Fassade, die einen neuen Anstrich bekommt. Dazu wurde die Burg komplett eingerüstet.

Die Malerarbeiten übernimmt dabei in enger Abstimmung mit dem Denkmalschutz der Niederkasseler Malermeister Jan Bauer. Bauer hatte bereits in früheren Jahren entsprechende Arbeiten auf der Burg erledigt. Er kennt sich daher mit der Geschichte und den baulichen Gegebenheiten der mittelalterlichen Wehranlage bestens aus.

Für Vieten ist Bauer „inzwischen sogar zu einer Art Bauleiter geworden“, wie er erklärte. Denn zu tun ist derzeit einiges. So hat die Burg beispielsweise bereits ein neues Schieferdach bekommen, zudem wird eine neue Blitzschutzanlage errichtet. Eine kleine Brücke zum Park musste ebenfalls erneuert werden ebenso wie zahlreiche elektrische Leitungen. Unterm Strich wird Wolfgang Vieten einen sechsstelligen Betrag in die Sanierung investieren.

Turmhügelburg im 11. Jahrhundert

Die Burg Odenhausen ist eine zweiteilige Wasserburg, die aus einem Wirtschaftshof (Vorburg) und dem Herrenhaus (Hauptburg) besteht. 1316 wurde Ritter Hermann von Odenhausen als Zeuge in einer Urkunde des Gereonstiftes zu Köln genannt. „Auffallend ist die hohe Lage der Burg im Gegensatz zu den vielen anderen rheinischen Wasserburgen“, informiert die Gemeinde Wachtberg. Grund ist, dass hier im 11. Jahrhundert zunächst eine Turmhügelburg stand.

Im Mittelalter wurde die Befestigungsanlage dann zu einer Wasserburg mit Vor- und Kernburg ausgebaut. Besondere Details sind außerdem das barocke Tor zum Wirtschaftshof, die dreibogige Brücke, das wappengeschmückte Portal und der zweigeschossige Erker mit spätgotischen Verzierungen.

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