Vermessung des Hangs in Niederbachem Netto-Baustelle ruht weiterhin

WACHTBERG · Der Projektentwickler stoppt die Bauarbeiten und lässt vorsorglich das Gelände in Niederbachem untersuchen. Der Investor reagiert damit auf Bedenken der Anwohner.

Vielen Niederbachemern wird es aufgefallen sein: Auf der Baustelle an der Konrad-Adenauer-Straße nahe dem Ortsausgang in Richtung Oberbachem rollen immer noch keine Bagger. Dafür sind Vermessungsfachleute auf dem Gelände unterwegs. Auf dem Areal wird ein Netto-Supermarkt mit rund 800 Quadratmetern Verkaufsfläche entstehen.

Dass derzeit die Bauarbeiten ruhen, hat mit vorausgegangenen Abgrabungen und Befürchtungen von Anliegern zu tun, dass die Statik des Hangs gefährdet sein könnte (der GA berichtete). Damit könnte auch ein unmittelbar angrenzendes Wohngebiet betroffen sein. „Es finden hier Nachuntersuchungen des Baugrundes statt“, bestätigte Klaus Uhrig auf Anfrage. Uhrig ist Projektleiter für die Region West der Ratisbona Projektentwicklung KG aus Neuss, die Bauherr ist.

Bereits 2015 hatte die Firma Ratisbona die Gewerbefläche an der Konrad-Adenauer-Straße 129 gekauft und dort im vergangenen Sommer mit dem Bau des neuen Supermarktes begonnen. Der soll nach seiner Fertigstellung von der Edeka-Tochter Netto gemietet werden. Der Markt bekommt einen Kundenparkplatz mit 66 Stellplätzen.

Als klassischer Nahversorger befindet sich Netto mit seinem Warenangebot zwischen Discountern wie Aldi oder Lidl und Vollsortimentern wie Rewe oder Edeka. In Niederbachem wird die Eröffnung des Marktes heiß ersehnt, weil es seit der Schließung des CAP-Marktes eine Versorgungslücke im Ort gibt.

Ursprünglich war geplant, dass der neue Markt bereits Ende 2016 eröffnen sollte. Nachdem der Zeitplan nicht eingehalten werden konnte, haben jetzt die Bagger erneut Pause. Zwar gehe sein Unternehmen mit Blick auf die Statik des Hanges davon aus, „dass keine Gefahr besteht“, so Klaus Uhrig, „aber wir wollen sichergehen und haben daher zusätzliche Maßnahmen beschlossen“. Der Zeitplan werde sich daher nicht einhalten lassen, so der Projektleiter. „Es wird eine Verzögerung geben.“

Wie groß die sein wird, vermochte er aber noch nicht zu sagen. „Es gibt noch keinen belastbaren Terminplan, weil wir jetzt erst einmal die derzeitigen Untersuchungen abwarten müssen.“ Erst dann sei klar, ob noch zusätzliche Maßnahmen ergriffen werden müssten.

Rita Lorenz, Sprecherin des Rhein-Sieg-Kreises, der für die Baumaßnahme zuständig ist, teilte mit: „Uns liegen keine Informationen über einen Hangrutsch beziehungsweise Beschwerden von Anwohnern vor.“

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