Nachfolger für Ostermann gesucht Wachtberger Rat beschließt Ausschreibung

Wachtberg · Der Wachtberger Rat hat die Ausschreibung der Beigeordnetenstelle gegen die Stimmen der FDP beschlossen. Beim Profil will sich die Kämmerin noch nicht festlegen.

 In der Sondersitzung unter Leitung von Bürgermeisterin Renate Offergeld erläutert Kämmerin Beate Pflaumann dem Rat die Ausschreibung der Beigeordnetenstelle.

In der Sondersitzung unter Leitung von Bürgermeisterin Renate Offergeld erläutert Kämmerin Beate Pflaumann dem Rat die Ausschreibung der Beigeordnetenstelle.

Foto: Axel Vogel

Bei Gegenstimmen der FDP hat der Wachtberger Rat am Dienstagabend beschlossen, das Amt des Beigeordneten auszuschreiben. Amtsinhaber Jörg Ostermann war im Juli nicht wiedergewählt worden, obwohl der Rat im März eine öffentliche Ausschreibung seiner Stelle abgelehnt hatte (der GA berichtete). Der Text der Stellenanzeige wird nun in verschiedenen Medien veröffentlicht, Interessierte haben bis zum 18. September Zeit, ihre Bewerbungen einzusenden.

Kämmerin Beate Pflaumann, die in der Gemeinde auch für Personal zuständig ist, hatte nach Rücksprache mit der Kommunalaufsicht noch einige Formulierungen geändert. So riet sie zum Beispiel dazu, an einer Stelle die erforderlichen Qualifikationen „weicher zu formulieren, weil wir keinen technischen Beigeordneten suchen“.

Jörg Wilms (FDP) stellte gleich zu Beginn der Sitzung das Verfahren infrage: „Müssen wir überhaupt einen Beigeordneten bestellen?“ Seiner Meinung nach könnte die Wiederwahl Ostermanns wiederholt oder die Hauptsatzung der Gemeinde so geändert werden, dass gar kein Beigeordneter mehr erforderlich wäre.

Das stieß weder bei der Verwaltung noch bei den anderen Fraktionen auf Zustimmung. Laut Pflaumann ist eine erneute Wiederwahl des Beigeordneten rechtlich nicht zulässig. Bürgermeisterin Renate Offengeld war ebenfalls überrascht: Ihr habe kein Antrag auf Veränderung der Tagesordnung vorgelegen. „Jetzt hier einen Rundumschlag zu machen, damit tun wir uns keinen Gefallen. Jede Verzögerung der Ausschreibung ist zum Schaden der Gemeinde“, sagte Oliver Henkel (Grüne). Andreas Wollmann (SPD) sieht das ähnlich: „Der Rat hat sich mit der Abstimmung im Juli keinen Gefallen getan, aber es gibt im Augenblick leider keine Alternative.“

Laut Thomas Franz (Unser Wachtberg) hätte die FDP rechtzeitig einen Antrag stellen sollen: „Ich kann dieses Hickhack nicht verstehen.“ Franz-Josef Jäger (CDU) appellierte: „Im Zusammenspiel mit der Märzsitzung war es ein sehr bedauerliches Bild, das wir hier abgegeben haben. Die Verwaltungsstruktur zur ändern ist ein Akt, den wir jetzt nicht auch noch haben wollen.“ Joachim Mittweg (UWG) verwies auf den Zeitplan: „Wir sollten das gemeinsame Interesse haben, diese Stellen zum 1. Januar 2018 zu besetzen.“ Es dürfe keinen Stillstand geben, damit wichtige Projekte fortgesetzt werden könnten.

Was die zu erwartende Zahl der Bewerberinnen und Bewerber angeht, ist Beate Pflaumann realistisch: „Ich glaube nicht, dass 120 Personen auf der Straße stehen und darauf warten, in Wachtberg Beigeordneter zu werden“, sagte sie im Rat. Einschränkungen im Ausschreibungstext, die zum Beispiel Landes- und Bundesbedienstete ausschlössen, müsse man vermeiden. Der Rat könne später immer noch Schwerpunkte setzen. „Die Kriterien, die Sie nachher beim Bewerber anlegen, bleiben Ihnen überlassen“, so Pflaumann.

Wenn der Zeitplan klappt, will der Rat am 17. Oktober eine Nachfolgerin oder einen Nachfolger für Jörg Ostermann wählen.

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