Nach dem Unwetter in Wachtberg Mehrere Hunderttausend Euro Soforthilfe

Wachtberg · Der Parlamentarische Staatssekretär Horst Becker informiert sich bei einer Rundfahrt über die entstandenen Schäden und deren Ursache. Dabei stellt er mehrere Hunderttausend Euro Soforthilfe in Aussicht.

Es wirkte am späten Dienstagnachmittag so friedlich und ruhig auf den Höhen des Drachenfelder Ländchens, dass sich kaum jemand vorstellen konnte, dass die verheerenden Überschwemmungen, die am vergangenen Samstag in Wachtberg und Bad Godesberg millionenschwere Schäden verursacht hatten, hier ihren Ursprung nahmen: Bei einem Ortstermin an der Quelle des Mehlemer Baches auf dem Wiesenhof in Werthhoven informierte sich der Parlamentarische Staatssekretär im Umweltministerium Horst Becker (Grüne) mit Landrat Sebastian Schuster und der Wachtberger Bürgermeisterin Renate Offergeld über Beginn und Folgen des Unwetters.

„Die Stadt hat heute Morgen die Bezirksregierung um Hilfe gebeten, und die hat in Abstimmung mit unserem Haus einen frühzeitigen, förderunschädlichen Maßnahmenbeginn möglich gemacht“, so der Staatssekretär. Das bedeute, dass die Stadt sofort mit den notwendigen Maßnahmen beginnen könne. „Es geht um einen grob geschätzten Betrag von mehreren hunderttausend Euro“, so Becker.

Die schnelle Reaktion sei durch das unbürokratische Zusammenarbeiten aller Beteiligten möglich geworden, nichtsdestotrotz sei er sich bewusst, dass die Mittel zunächst nicht mehr als ein Tropfen auf den heißen Stein seien, so der Politiker. Er werde mit Verkehrsminister Groschek besprechen, wie man insbesondere die Situation an der Landesstraße 123 schnellstmöglich ändern könne.

„Wir haben erfreut zur Kenntnis genommen, dass Horst Becker nicht mit leeren Händen gekommen ist“, hatte Landrat Schuster bei der vorangegangenen Pressekonferenz im Wachtberger Rathaus gesagt. Der Kreis werde ebenfalls seiner Verantwortung gerecht werden und kurzfristig einen fünfstelligen Betrag bereitstellen.

THW baut Behelfsbrücken

Am späten Samstagnachmittag hatten sich die Meldungen überschlagen: Sie sei wegen eines offiziellen Termins noch im Abendkleid zu den ersten Ortsterminen gefahren, so Bürgermeisterin Offergeld. Fritzdorf sei sehr stark betroffen, weitere Brennpunkte seien Pech und Niederbachem, wo mehrere gemeindeeigene Brücken beschädigt worden seien, die erfreulicherweise gerade vom THW mit Behelfsbrücken versehen würden.

Auch der Ortstermin beschränkte sich nicht auf das Höhengebiet. Becker, Schuster und Offergeld fuhren anschließend entlang des Mehlemer Baches weitere ausgewählte Stellen im Gemeindegebiet an: Über Niederbachem und Pech mit den beschädigten Brücken ging es weiter nach Fritzdorf.

„Wir werden uns alle zusammen Gedanken machen müssen, wie wir die Bürger dazu motivieren können, sich besser selbst zu schützen und welche Maßnahmen wir ergreifen können, um die mit Sicherheit häufiger werdenden Starkregenereignisse besser abzufedern“, äußerte sich Becker zu der Lehre, die man aus dem Unwetter ziehen könne.

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