Wachtberger Planungsausschuss Mehrere Bauvorhaben drängen zum Handeln

Wachtberg-Berkum · Der Planungsausschuss der Gemeinde Wachtberg hat dem Rat empfohlen, für ein Areal am Odenhauser Weg eine Veränderungssperre zu beschließen. Das Gebiet westlich des Berkumer Rathauses soll sich baulich verändern.

 Das ehemalige Gelände der Baufirma an der Odenhauserstraße.

Das ehemalige Gelände der Baufirma an der Odenhauserstraße.

Foto: Maximilian Mühlens

Die achte Sitzung des Ausschusses für Gemeindeentwicklung und Planung, die unter dem Vorsitz von Oliver Henkel stand, widmete sich am Dienstagabend unter anderem einem sehr zentral gelegenen Gebiet von Berkum – dem westlichen Rathausumfeld, welches sich in absehbarer Zukunft baulich verändern soll. „Häufig werden im Ausschuss Bebauungspläne besprochen, die außerhalb der Ortschaften liegen, dieses Mal diskutieren wir vor allem Pläne, die der innerörtlichen Entwicklung entsprechen“, kündigte Tanja Gohrbandt, Leiterin des Fachbereiches III - Gemeindeentwicklung, vor ihrer detaillierten Erklärung der Pläne an.

Im Zuge der Dorferneuerung in den 1980er Jahren wurde das südöstliche Umfeld des Rathauses städtebaulich geordnet, das gegenüberliegende Areal aber nicht. Im Laufe der vergangenen Jahrzehnte hat sich dort eine eigene Struktur entwickelt und eine gewachsene Mischung unterschiedlichster Nutzungen ist entstanden. Dies soll sich nun durch geplante Bauvorhaben ändern: Westlich des Odenhauser Weges und südlich der Limbachstraße soll eine neue Bebauung entstehen. „Die Verwaltung sieht an dieser Stelle vor allem einen Steuerungsbedarf, was die Verkehrsfläche angeht“, erklärte Gohrbandt, „nur ein ganz kleiner Teil dieses Straßenzuges gehört der Gemeinde“. Seit den 1960er Jahren versuche die Gemeinde immer wieder, mit Konzeptinhalten und Zukäufen die Fläche zu beplanen.

„Wir nehmen das Thema aktuell wieder auf die Tagesordnung, weil mehrere Bauvorhaben auf diesem Gebiet an uns herangetragen worden sind – dies betrifft die alte Tankstelle und das ehemalige Grundstück einer Baufirma“, so Fachbereichsleiterin Gohrbandt. Nach Auskunft des Beigeordneten Jörg Ostermann sollen dort neue Mietwohnungen entstehen.

Seitens der Verwaltung sei es wünschenswert, einen Bebauungsplan aufzustellen, um das Gebiet entsprechend beplanen zu können. Des Weiteren sei es sinnvoll, vor einer eventuellen Bautätigkeit eine Veränderungssperre zu verhängen. „So kann verhindert werden, dass es zu einer Bebauung kommt, die einem entsprechenden Planungsziel entgegen- gerichtet ist“, erklärte Gohrbandt den Mitgliedern des Ausschusses.

Der Beigeordnete Ostermann fügte hinzu, dass man mit dem Bauherren in „konstruktiven Gesprächen“ sei und ihn auch über die eventuelle Veränderungssperre informiert habe. Dass eine solche Sperre insbesondere für den Bauherren sehr ärgerlich sei, sei allen Beteiligten klar, aber es handele sich dabei auch um eine übliche Maßnahme. Dem Vernehmen nach zeige sich der Bauherr einsichtig und möchte „reagieren“. So denke dieser darüber nach, die geplante Bebauung etwas weiter nach hinten zu versetzen, damit die Verkehrsfläche nicht allzu sehr leide.

Ostermann betonte aber auch, wenn durch ein angezeigtes Bauvorhaben „die öffentlichen Belange nicht in Gefahr seien“ könnten auch bei einer Veränderungssperre Ausnahmen getroffen werden. Verhindert werden solle aber in jedem Fall eine „unattraktive Verkehrsfläche“, wie Ostermann weiter ausführte.

Nach einer kurzen Diskussionsphase entschied sich der Ausschuss für Gemeindeentwicklung einstimmig dafür, dem Rat zu empfehlen, einen Bebauungsplan für das entsprechende Gebiet aufzustellen, und dass dieser auch eine Veränderungssperre für den Geltungsbereich des Bebauungsplanes beschließen soll.

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