Am Straßenrand gefunden Kleiner Tokeh-Gecko in Adendorf aufgegriffen

Wachtberg/Bonn · Wie kommt ein Tokeh-Gecko freilaufend an den Straßenrand von Adendorf? Diese Frage stellt sich nicht nur das Bonner Tierheim Albert Schweitzer, wo der rund 25 Zentimeter lange Exot vor wenigen Tagen von einem Finder abgegeben wurde.

 Der in Adendorf gefundene Tokeh-Gecko ist ungefähr 25 Zentimeter lang.

Der in Adendorf gefundene Tokeh-Gecko ist ungefähr 25 Zentimeter lang.

Foto: Tierheim Bonn

Auf den Fund machte der Verein Tierschutz Bonn und Umgebung nun auf seiner Facebook-Seite aufmerksam. Mitfühlende Leser dieses Eintrags schreiben in ihren Kommentaren, dass das Tier richtig Glück gehabt habe – denn eigentlich ist es für den Gecko in diesen Breiten viel zu kalt. Das könnte auch der Grund dafür gewesen sein, dass man ihn fangen konnte, da die Tiere in der Kälte deutlich langsamer seien, sagt Pflegerin Katja Brodesser vom Tierheim.

„Die ganzen Exoten sollten in Deutschland gar nicht verkauft werden dürfen. Die meisten Halter sind ganz schnell mit der artgerechten Haltung überfordert“, meint eine Tierfreundin zu dem Fund. Das bestätigt auch das Tierheim: „Die Haltung von Exoten sollte man sich gut überlegen. Viele Leute unterschätzen, was die Tiere fordern – an Platz und Einrichtung der Terrarien“, sagt Brodesser. Auch der Stromverbrauch der Lampen sei nicht so gering.

„Wir haben oft Exoten, das ist für uns leider Realität“, so die Tierpflegerin. Zu den häufigeren Gästen gehören Bergagamen, aber auch Schlangen wie derzeit Kornnattern und eine Kletternatter. Für die Unterbringung der Reptilien sei man gut ausgerüstet. Dass die Zahl der Reptilien steige, liege daran, dass sie häufiger zu Hause gehalten würden, sagt Brodesser. Die Tiere würden aus den unterschiedlichsten Gründen abgegeben, nicht nur, wenn sie gefunden wurden. Das Team in Bonn ist zumindest froh, dass häufig Leute mit Erfahrung kämen, um Reptilien bei sich aufzunehmen. Wobei die Vermittlung von Schlangen durchaus schon mal länger dauere. Der nun gefundene Gecko ist ein besonders seltener Gast im Bonner Tierheim. Laut Angaben der Naturschutzorganisation WWF gehört das Tier zur zweitgrößten Geckoart der Welt, wird bis zu 40 Zentimeter lang und kommt von Nordostindien über Bangladesch bis in den Süden von China und Taiwan besonders häufig in Südostasien vor.

Die Füße des Tokeh sind mit einer Milliarde feinster Härchen überzogen, weswegen er auf sämtlichen Oberflächen Halt findet und beispielsweise kopfüber von der Decke hängen kann. Er ernährt sich von großen Insekten, etwa Grillen und Heuschrecken, sowie Mäusen und mitunter auch kleineren Reptilien. Der Adendorfer Tokeh-Gecko ist derzeit gut aufgehoben und wird intern über das Tierheim vermittelt.

Weitere Informationen auf tierheimbonn.de

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