Erneut Thema im Sportausschuss Keine Entscheidung zu Leichtathletikanlage in Wachtberg

WACHTBERG · Der Rat in Wachtberg sollte in seiner jüngsten Sitzung den Bau einer Leichtathletikanlage in Berkum beschließen. Stattdessen wird es erneut im Sportausschuss besprochen.

 Rund um das Beachvolleyballfeld am Berkumer Schulzentrum soll die neue Leichtathletikanlage gebaut werden.

Rund um das Beachvolleyballfeld am Berkumer Schulzentrum soll die neue Leichtathletikanlage gebaut werden.

Foto: Axel Vogel

Zunächst sah es so einfach aus: Der Plan, am Berkumer Schulzentrum eine neue Leichtathletikanlage zu bauen, stieß auf eine breite Mehrheit im Sportausschuss. Alles schien in trockenen Tüchern. Doch in der jüngsten Sitzung des Rates konnten sich die Politiker nicht zu einer Entscheidung durchringen. Und das, obwohl sie dem Projekt sehr positiv gegenüberstanden. Der Grund: Anders als von der Gemeinde kommuniziert, fühlte sich der SV Wachtberg, der Betreiber der Beachvolleyballanlage, in den Prozess nicht eingebunden. Deshalb, so der einstimmige Wunsch, soll sich der Sportausschuss noch einmal mit dem Thema beschäftigen.

Wie berichtet, soll die Anlage jede Menge bieten: Kugelstoßen, Laufbahn, Weitsprung, Gymnastik, Ballwurf und als Extra Beachvolleyball, Basketball, Badminton, Volleyball und Bogenschießen. Der Rheinbacher Landschaftsarchitekt Clemens Esser hat den Sportplatz geplant. Insgesamt soll die Anlage 350.000 Euro kosten.

Pachtvertrag des SV Wachtberg läuft bis 2023

Der SV Wachtberg hat einen Teil der Sportwiese hinter der Hans-Dietrich-Genscher-Schule nach eigenen Angaben vor rund sechs Jahren gepachtet und dort die Beachvolleyballanlage mit Unterstützung von ortsansässigen Betrieben gebaut. Der Pachtvertrag läuft noch bis 2023 und verlängert sich danach automatisch. Die Anlage kostete laut Verein rund 30 000 Euro, das Geld wurde „durch den Verein, Sponsoren und Eigenleistung erbracht“. Schule und Schwimmbad dürfen das Beachvolleyballfeld kostenfrei nutzen.

Nun sei man in die Planung der Leichtathletikanlage „leider in keiner Weise involviert gewesen“. Im Gegenteil: Man habe dem Verein bei einem Treffen einen fertigen Plan vorgelegt, aus dem hervorgehe, dass die Beachvolleyballanlage mehrere Meter verschoben werden soll. Das sieht der Verein kritisch. Nicht nur wegen der Kosten, die die Maßnahme verursache. Auch ein Nebeneinander von Leichtathleten und Volleyballern könne man sich nicht vorstellen, da die Sportler „sich gegenseitig stören“. Die Tartanbahn in der Nähe des Beachvolleyballfeldes würde ständig durch Sand verschmutzt; außerdem dürfe der SV Wachtberg laut Pachtvertrag die Sandfläche außerhalb der Schulzeit „uneingeschränkt nutzen“. Es gibt noch weitere Kritikpunkte: Der Plan, die Tribüne abzureißen, sei nicht hinnehmbar. Und: Weil die Anlage demnächst näher am Wald liegen soll, werde das Bespielen durch „die geplante Nähe zu Bäumen erheblich beeinträchtigt“.

Verein will kooperieren

Im Weg stehen wolle man dem Projekt nicht, man sei definitiv zur Kooperation bereit, betonte der Verein. „Wichtig ist uns dennoch, dass unsere Interessen nicht ignoriert werden.“ Der Vorschlag: Verzicht auf das geplante Multifunktionsfeld, Beibehaltung der Beachvolleyballanlage an alter Stelle.

Die Äußerungen widersprächen sich, stellte Hans Otto Schacknies (SPD) fest. Der Verein fühle sich nicht einbezogen, die Verwaltung gebe an, dass die Vertreter eingeladen gewesen, aber nicht gekommen seien. Man könne dem CDU-Vorschlag folgen und das Thema in den Sportausschuss verweisen, „aber die Verwaltung soll sich weiter darum bemühen, die für das Projekt notwendigen Grundstücke zu erwerben“. Es sei ein gelungenes Projekt, sagte Jürgen Kleikamp (CDU). „Ich halte es für falsch, daran noch zu rühren.“ Allerdings sei es wichtig, ein Einvernehmen mit dem SV Wachtberg erzielen. „Dann halte ich die Vertagung für gut. Aber das Gesamtkonzept sollten wir in keiner Weise ändern.“

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