Aktuelles Nachrückverfahren für Betreuungsplätze In Wachtberg kommen Kinder nicht immer in die Wunsch-Kita

Wachtberg · Nach Berechnungen vom November fehlen in Wachtberg im Kindergartenjahr 2018/19 voraussichtlich 52 Betreuungsplätze für Kinder im Alter ab drei Jahren. Absagen hat die Gemeinde bisher allerdings noch nicht verschickt.

 Eröffnung und Einsegnung der Kita „Schatzkiste“ im Oktober 2016: Die Interimslösung im Limbachsaal wird verlängert. Insbesondere in diesem großen Raum wird es bauliche Veränderungen geben.

Eröffnung und Einsegnung der Kita „Schatzkiste“ im Oktober 2016: Die Interimslösung im Limbachsaal wird verlängert. Insbesondere in diesem großen Raum wird es bauliche Veränderungen geben.

Foto: Petra Reuter

Der neue Sandkasten für die „Schatzkiste“ in Berkum ist schon da, drinnen soll die heiße Phase des Umbaus in zwei Schritten vor und in den Sommerferien stattfinden. Der provisorische Kindergarten im Saal des Limbachstifts wird aufgewertet, um ihn weitere fünf Jahre betreiben zu können. In Wachtberg sind Kindergartenplätze knapp, die Gemeinde hat im laufenden Kindergartenjahr Gruppen überbelegt.

Nach Berechnungen vom November fehlen im Kindergartenjahr 2018/19 voraussichtlich 52 Betreuungsplätze für Kinder im Alter ab drei Jahren. Absagen hat die Gemeinde bisher noch nicht verschickt. Laut Sprecherin Margrit Märtens haben die Eltern Nachricht bekommen, in welchem kommunalen Kindergarten ihr Kind aufgenommen werden kann: „Zurzeit warten wir hier die Rückmeldungen ab, das heißt, wir befinden uns aktuell im Nachrückverfahren.“

Fünf kirchliche Kindergärten zusätzlich

Neben den sechs Kitas der Gemeinde gibt es noch fünf Kindergärten in kirchlicher Trägerschaft, die Elterninitiative „Drachenhöhle“ in Niederbachem, den Waldorfkindergarten in Pech, und die bereits erwähnte „Schatzkiste“ der Limbachstiftung. Einen schnellen Überblick, wo noch Plätze frei sind, bekommen Eltern trotz elektronischem Anmeldesystem „Little Bird“ nicht.

Das Kreisjugendamt hatte das Onlineportal 2016 eingeführt und sich dadurch einen schnelleren und genauen Überblick erhofft. Doch das funktioniert nicht: In Wachtberg werden zum Beispiel weiterhin freie Plätze in einer Kita „Molkerei“ angezeigt, die es gar nicht gibt. Die Kreisverwaltung überlegt bereits, das System wieder abzuschaffen.

Im vergangenen September waren, wie berichtet, die Verhandlungen der Limbach-Stiftung mit der Axenfeld-Gesellschaft über den Bau eines neuen Kindergartens auf einem brachliegenden Grundstück an der alten Molkerei in Berkum gescheitert. Ende November hatte das Kuratorium der Limbach-Stiftung beschlossen, den provisorischen Kindergarten „Schatzkiste“ so umzubauen, dass er eine längerfristige Betriebserlaubnis bekommt. Nach fünf Jahren muss ein neuer Kindergarten stehen.

Bauplanungen der "Schatzkiste" bisher im Zeitplan

Eine Mutter, deren jüngere Tochter bereits in die „Schatzkiste“ geht und die dort für August auch ihre jüngere Tochter angemeldet hat, sorgt sich, dass es mit dem Umbau nicht rechtzeitig klappt. Befürchtungen dieser Art teilt man weder bei der Limbach-Stiftung noch im zuständigen Architekturbüro. Der Landschaftsverband habe bereits die Zusendung der Genehmigung avisiert, erklärte Bürgermeisterin Renate Offergeld als Kuratoriumsvorsitzende. Bisher liege man mit den geplanten Baumaßnahmen „absolut im Zeitplan“, bestätigte auch die beauftragte Architektin Lisa Holz. Bereits in der Grundschule in Niederbachem habe sie Umbaumaßnahmen so betreut, dass sie im Zeitplan geblieben seien und an den Bedarf des Schulbetriebs angepasst waren.

Im Limbachstift werden die Abwesenheitszeiten der Kleinen in der Waldwoche im Juni und in den drei Wochen Schließungszeit in den Sommerferien für die groben Arbeiten genutzt. Bereits am Wochenende vor dem offiziellen Beginn der Ferien am 16. Juli legen die an der Kernphase beteiligten Firmen los. Geländer, Treppe und Empore werden bereits jetzt in den Werkstätten vorgefertigt, um die Bauzeit im Saal so kurz wir möglich zu halten. „Alle kennen die Zeitfenster, alle halten sich die Zeitfenster frei“, so Holz.

Platz in Nachbarschaft der Wunsch-Kita möglich

Während des laufenden Anmeldeverfahren steht bereits fest, dass einige Kinder nicht in den gewünschten kommunalen Kindergärten vor Ort berücksichtigt werden können. „Ihnen konnte aber ein Platz in einer benachbarten Kita zugewiesen werden“, berichtete Märtens. Das bedeutet für die Eltern Fahrten in andere Ortsteile.

Engpässe gibt es laut Gemeinde besonders in Niederbachem. Dort wandelt die Gemeinde eine Gruppe mit 20 Plätzen für Kinder von zwei bis sechs Jahren in ein Gruppe für zehn Kinder ab einem Jahr um. Die Kita in Niederbachem hatte Ersatz für fehlende Plätze in Berkum geboten. Jetzt muss die ursprünglich geplante Gruppenstruktur hergestellt werden, weil sonst Fördergelder zurückgezahlt werden müssten.

Engpässe gibt es auch in den kleinen Einrichtungen in Oberbachem (zwei Gruppen) und Werthhoven (eine Gruppe). Die Vergabe läuft auf Hochtouren. „Wie schon in den Vorjahren, müssen die Kolleginnen bei vielen Eltern persönlich nachfragen, ob der Kita-Platz angenommen wird, weil von diesen keine Rückmeldungen kommen“, sagte Märtens.

Für Entlastung hat die Eröffnung der evangelischen Kita „Auf den zehn Morgen“ in Villiprott im vergangenen Oktober gesorgt. Laut Leiter Fabio Pineker ist alles wunderbar angelaufen: „Wir sind mittlerweile auch voll belegt.“ Derzeit werden 44 Kinder in drei Gruppen betreut. Ab Sommer werden es 55 Mädchen und Jungen sein. Die Aufnahme für das kommende Jahr ist bereits abgeschlossen.

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