Hotel Dahl in Niederbachem Hoteliers mit Leib und Seele

NIEDERBACHEM · Marie-Theres Roos führt das Hotel Dahl in Niederbachem, das 1974 eröffnet wurde. Zum Klimagipfel ist es wieder ausgebucht.

 Marie-Theres Roos führt das Hotel Dahl mit geschickter Hand und mit vielfältiger familiärer Unterstützung.

Marie-Theres Roos führt das Hotel Dahl mit geschickter Hand und mit vielfältiger familiärer Unterstützung.

Foto: Alfred Schmelzeisen

Der Name „Dahl“ steht im Wachtberger Ortsteil Niederbachem für Kundenservice und Pflege der Gemeinschaft. Von vielen Begebenheiten aus den vergangenen Jahrzehnten weiß Marie-Theres Roos, Inhaberin des Hotel Dahl am Niederbachemer Rodderberghang, zu erzählen. Die Hotelchefin hat interessante Vorfahren und leitet den gastronomischen Betrieb mit großer familiärer Unterstützung.

Urgroßvater Heinrich Dahl, der über 100 Jahre alt wurde und 1926 verstarb, war lange Jahre Bürgermeister im Ort. Er führte den alten Dahlshof im Ortsteil „Urschem“. Dies ist der Bereich, in dem aktuell das Bauvorhaben für einen Lebensmittel-Discounter umgesetzt wird. Zusätzlich gehört zu „Urschem“ auch das Baugebiet um den Holzfolder Weg, berichtet Sohn Michael Roos.

Gerne erinnert sich Marie-Theres Roos noch an die Zeiten, als „Niederbachem sehr klein war, ein Bäcker und drei Lebensmittelgeschäfte die Ortsbevölkerung versorgten“. Marie-Theres' Vater war Landwirt, entschloss sich aber 1972, „mal eben schnell ein Hotel zu bauen“. 1974 wurde das Hotel mit seinen 67 Zimmern und 130 Betten eröffnet und ist seit dieser Zeit ununterbrochen in Familienhand. Rund 30 Mitarbeiter kümmern sich heute, angeführt von Marie-Theres Roos, um die Übernachtungsgäste aus nah und fern, um die Ausrichtung von Festen und Veranstaltungen.

Die gelernte Hotelkauffrau Roos, die 1975 ihre Ausbildung im ehemaligen Hotel Tulpenfeld in Bonn abschloss und den Hotelbetrieb 1982 von ihren Eltern übernahm, diesen mit ihrem Exmann bis 1998 gemeinsam führte, anschließend alleine, bis 2005 ihre Tochter Christine mit übernahm, weiß von Höhen und Tiefen der Branche zu berichten. Beneidet wird sie von den Mitbewerbern aus der Umgebung hinsichtlich ihrer konkurrenzlos idyllischen Lage sowie dem Blick aufs Rheintal und Siebengebirge. „Ich bin stolz auf meine Kinder, die mich neben der gesamten Crew enorm unterstützen. Meine Tochter ist Hotelbetriebswirtin, Sohn Michael ist Hotelfachmann, aber derzeit wegen einer anderen beruflichen Tätigkeit nur im Hintergrund aktiv“, berichtet die Hotel-Inhaberin.

Zahlreiche Prominente besuchten das Hotel Dahl in den vergangenen Jahrzehnten. Beispielsweise auch der amerikanische Secret Service und deutsche Sicherheitsspezialisten. Zum im Herbst anstehenden Klimagipfel in Bonn ist das Hotel Dahl ausgebucht, wie Marie-Theres Roos beim Blick auf die Reservierungen feststellt. Mit dem Regierungsumzug nach Berlin waren Einbußen verbunden. Die Besuchergruppen der Abgeordneten fehlten. Dafür nutzten aber Unternehmen die Chance, Bonn und die Region kennenzulernen. „Wir haben ganzjährig eine gute Auslastung, was früher mit der Sommerpause des Bundestages doch negativ für die Hotelbilanz war“, erklärt Marie-Theres Roos.

In der Küche hat seit drei Jahrzehnten Edwin Weis das Sagen. Ansonsten ist der Hotelbetrieb ohne familiäre Unterstützung kaum machbar. Die Suche nach Fachkräften, nach einem weiteren Koch oder auch nach Servicekräften gestaltet sich sehr schwierig, berichtet Marie-Theres Roos aus langjähriger Erfahrung. Allerdings: „Die beste Hotelfachkaufrau Deutschlands, ausgebildet bei uns, haben wir vor einigen Jahren vorstellen können.“

Schwägerin Monika Dahl sorgt für die kreative Blumengestaltung im Haus. Neffe Bo Dahl erwartet die Gäste an der Rezeption, Schwester Gerti Dahl ist die Hausdame. Nichten und Neffen werden einbezogen, wenn ihre Hilfe erforderlich ist. „Wir sind ein Familienbetrieb mit vielfältigem Engagement im Ort und für unsere Gäste – und dies wollen wir auch für die Zukunft weiter sein. Wir freuen uns über jeden Gast im Restaurant, bei einer Veranstaltung oder für Übernachtungen“, sagt die Hotelleiterin, bevor sie wieder langjährige Stammgäste an der Rezeption begrüßt und für eine auszurichtende Feier die letzten Anweisungen gibt.

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